Gebäudeabdichtung als wesentliche präventive Bekämpfung

Der Laie möchte meinen, dass der Gebäudebestand schwerer gegen Schädlinge abzudichten ist als der Neubau. Aber: „Gerade die Neubauten sind oft ein Problem. Da wird einiges oft vergessen“, wie Bernhard Neubauer, Kwizda Agro GmbH, Manager PCO, von Schädlingsbekämpfern hört. Durch ein Schädlingsbekämpfungsunternehmen ist man bei Kwizda denn auch auf das Thema Gebäudeabdichtung gestoßen und bietet im Prinzip ein ganzes Sortiment von dem an, was die Schädlingsbekämpfer in der täglichen Arbeit verwenden. „Die Gebäudeabdichtung oder das Gebäudemanagement war ein Bereich, der uns noch ein bisschen gefehlt hat“, sagt Neubauer. „Wir haben dann durch einen Schädlingsbekämpfer den Tipp bekommen, dass es in Frankreich eine Firma gibt, die sich speziell mit Gebäudeabdichtungssubstanzen beschäftigt. Wir sind auf diesen Zug aufgesprungen und haben uns mit diesen Produkten auseinandergesetzt.“
Es geht in erster Linie um den Ausschluss von Nagern, sprich: darum, dass Mäuse und Ratten nicht in die Gebäude eindringen. „Und da, so Neubauer, „hat man uns von Seiten der Schädlingsbekämpfung erklärt, wo das Ganze im Argen liegt, nämlich dass gerade auch bei Neubauten – Beispiel Supermarktkette, die neue Filialen hinstellt – sehr viel vernachlässigt wird bei Dehnungsfugen im Kanalbereich, da wo Anschlüsse gemacht werden, wo Kabel durchgezogen werden, wo einfach Löcher bleiben, durch die Ratten und Mäuse durchkommen. Mäuse kommen sowieso überall durch, auch da, wo man gerade noch einen kleinen Finger oder einen Bleistift durchstecken kann. Also fast überall, wo Spalten und Risse sind.“ Natürlich seien das Situationen, die auch bei Altbauten immer wieder vorkämen: „Dort sind es sehr oft Mauerdurchbrüche, Löcher oder Risse, die nicht notwendigerweise verschlossen werden.“


Die Schädlingsbekämpfer betreuen ihre Kunden dahingehend, dass sie das Objekt schädlingsfrei halten, ob Nager oder Insekten, und bieten meistens ein ganzes Paket an, eine Pauschale, oder auch unterschiedlich, indem sie in einem bestimmten Rhythmus die Kontrollen machen. „Und da“, so Neubauer, „wird natürlich immer eine Risikomanagement-Besichtigung vom Gebäude gemacht, zumindest beim ersten Mal, bevor der Vertrag geschlossen wird. Es wird anhand der Liegenschaft beurteilt, wo die Gefahren liegen, wo die Eintrittspforten für Nager sind. Und dann werden Maßnahmen vorgeschlagen.“ In den entsprechenden Berichten würden auch sehr oft eben Löcher, Risse, Spalten, Eintrittspforten vermerkt.
In erster Linie geht es, wie gesagt, um Nager. Bei vielen Produktionsfirmen geht es aber auch um das Verhindern des Eindringens von Fluginsekten, seien es Wanzen, Fliegen, Mücken oder Motten. Dagegen wird in erster Linie mit Gittern gearbeitet. Im Gebäude, wenn die Fluginsekten schon eingedrungen sind, hängt man Fluginsektenvernichter mit den Klebeflächen auf, Geräte, die 24 Stunden lang leuchten. Und wenn alles abgedreht ist oder keine Produktion läuft und es finster ist, leuchten nur noch diese Geräte, sodass dann die Fluginsekten auf dieses Licht hinfliegen und auf der Klebefläche hängen bleiben. Aber man will ja vermeiden, dass sie überhaupt hineinkommen – meistens durch Fliegengitter.
Das größere Problem sind dennoch die Nager, speziell in den Bereichen, wo sie über die Keller- und Untergeschosse den Kabeltrassen entlang- bzw. über diese ins Erdgeschoss hinauflaufen können in den Serverraum oder in irgendeinen Schaltkasten (s. Fotos Seite 5). Neubauer: „Das sind genau die Punkte, wo die Nager problemlos durchschlüpfen können und dann oben Schäden anrichten. Das muss man vermeiden, am besten schon im Außenbereich. Das fängt schon an mit den Grünflächen, die rund um die Gebäude sind. Oft hat man dort Begleitgrün, niedriges Buschwerk, Strauchwerk, meistens keinen Meter von der Wand entfernt. Und das ist natürlich eine ideale Möglichkeit für die Nager, sich dort Bauten anzulegen, sich zu verstecken und bei Bedarf, vor allem wenn es kalt wird oder wenn es im Gebäude etwas Interessantes gibt, über die erwähnten Möglichkeiten ins Gebäude hineinzuwandern.“
Am stärksten davon betroffen sind natürlich Objekte, wo es mehr Nahrung zu holen gibt. Die Ratten sind clever, sie wissen, wo es etwas zu holen gibt, und das sind in erster Linie eben Lebensmittel produzierende, aber auch Lebensmittel vertreibende Firmen wie die Supermärkte. Manchmal sind es nur die Zutaten oder die Rohstoffe, die irgendwo gelagert werden, um sie dann zu verarbeiten, die für die Nager interessant sind.

Effiziente Barrieren
Zur Gebäudeabdichtung als wesentlicher präventiver Schädlingsbekämpfung bietet das Kwizda-Produktsortiment von Ratdown – Pest & Fire Protector (PFP) – Lösungen für die verschiedensten Befallsprobleme, insbesondere bei störenden Nagern. Diese Produkte sind laut Hersteller sehr effizient und können an jeden Bereich angepasst werden, vom Verschließen von ganz kleinen Spalten über das Versiegeln von Leitungsrohr- oder Kabeldurchführungen bis zu Platten zum Stopfen von größeren Löchern.
So macht das Produkt Rodent Barrier Öffnungen für Nagetiere und andere Schädlinge unpassierbar. Es ist feuer- und wasserfest und chemiefrei. Einfach mit einer Silikonpistole auf die saubere und trockene Oberfläche jeder Art von Untergrund und Materialien auftragen und mit einem Spachtel glattstreichen. Das aufgetragene Mittel trocknet schnell und ist für Menschen völlig unschädlich.
PFP sind Substanzen aus mineralischen Beistoffen, aus Harzen und aus Duftstoffen, die die Nager nicht mögen. Die Paste gibt es auch im Kübel. Bernhard Neubauer von Kwizda Agro: „Das kann man sich so vorstellen, wie bis jetzt die Schädlingsbekämpfer sich oft damit geholfen haben, einen Gips anzurühren, zerstampfte Glasscherben hineinzugegeben, umzurühren und das dann zu verschmieren. Das sind aber unterschiedlich große Partikel, die Scherben sind nie ganz gleich groß, und es ist arbeitsaufwändig. Die französische Firma, bei der wir das Produkt gefunden haben, macht es mit einer professionellen Formulierung, man kann diese Paste wirklich überall wie eine Dichtmasse verschmieren, wie eine Spachtelmasse.
Aber zum Beispiel bei einem Durchbruch für einen Kabelstrang (s. Bild Seite 5) würde das nicht gut funktionieren, man könnte mit dieser Paste auf den glatten Kabeln nicht gut arbeiten, könnte es nicht gut verstreichen, man käme nicht überall hin, und es würde wieder abfallen, weil es nicht haftet. „Für diese Fälle ist ein zweites Produkt passend, unser Zweikomponentenschaum, der „Expansionsharz PFP Schaum“, eine Kartusche, in der sich zwei verschiedene Komponenten von Flüssigkeiten befinden, die über eine Art Quirl vorne zusammengemixt werden. Und sobald diese an die Luft kommen, kann man sich das vorstellen wie beim PU-Schaum – es fängt an aufzuquellen (s. QR-Code = Video). Mit einer solchen Kartusche kann man einen Lochdurchmesser bis circa 30 Zentimetern oder 35 Zentimetern Tiefe komplett ausschäumen“, erklärt Neubauer.
Diese Flüssigkeit enthält mineralische Flocken, auch wieder mit einem Duftstoff, mit ätherischen Ölen, die die Nager nicht mögen, mit kleinen Flankerln, damit die Nager, wenn sie versuchen würden durchzubeißen, wieder stoppen, weil es ihnen wehtut.
Die dritte Möglichkeit ist ein Dichtstoff mit feinstem Vermahlungsgrad in einer Kartusche zum Verschließen von Spalten. Und bei ganz großen Löchern, wo es „schad drum“ wäre, so viel Dichtmasse hineinzuschmieren, kann eine Polyurethan-Platte der PFP-Reihe, ähnlich einer Wärmedämmplatte, entsprechend zugeschnitten werden. Das Loch wird mit der Platte generell und rundherum dann noch mit der Spachtelmasse verschlossen. Das Produkt ist in fünf bis sechs Stunden durchgehärtet und ist dann auch wasserfest und feuerfest.


Zumachen und sicher sein
Neubauers Kernbotschaft an die Kunden der Schädlingsbekämpfer, die Gebäudebetreiber und -inhaber zum Thema Gebäudeabdichtung: „Gebäudeabdichtung kostet natürlich auch Geld – das Material, die Zeit bzw. die Stunden für die Verarbeitung des Materials. Aber das muss man immer in Relation dazu setzen, dass es ein Vielfaches kosten würde, wenn ein Schaden im Gebäude entstünde, ein Schaden an einer Maschine, die dann mehrere Stunden ausfallen würde, oder die Zeit, die der Elektrotechniker brauchen würde, um den Schaden zu finden, das beschädigte Kabel oder was auch immer. Und wenn die Lücke einmal geschlossen ist, halten diese Produkte wirklich lange und dauerhaft. Liegenschaftsinhaber sollten sich also vor Augen führen und abwägen, welcher Schaden ihnen lieber ist, der, wenn sie das Haus für Schädlinge ,offen lassen’, oder wenn sie zumachen und damit sicher sind.“