Bereits das zweite Jahr in Folge wuchsen die Erlöse in der Gebäudereinigung in Österreich nur schwach. Verantwortlich dafür war ein beinharter Preiswettbewerb, berichtet der aktuelle BRANCHENRADAR „Gebäudereinigung in Österreich 2014“.
Die angespannte Wirtschaftslage war im letzten Jahr auch am österreichischen Markt für Gebäudereinigung zu spüren. Insofern war insgesamt auch an eine Ausweitung der Nachfrage nicht zu denken. Der Markt stagnierte bei rund 77 Millionen geleisteten Reinigungsstunden.
Besonders litt die Branche zuletzt aber unter dem zunehmenden Preiswettbewerb. Obwohl infolge der kollektivvertraglichen Erhöhungen der Stundenpreis jährlich um mindestens zwei Prozent steigen müsste, schaffte die Branche im Jahr 2013 im Durchschnitt gerade mal halb so viel, wie der aktuelle BRANCHENRADAR „Gebäudereinigung in Österreich 2014“ berichtet. Der Durchschnittspreis stieg um + 1,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 17,60 Euro pro Stunde.
Verantwortlich dafür waren nicht zuletzt die Ausschreibungen der öffentlichen Hand. „Der Staat spielt hier ein falsches Spiel“, meint Studienautor Andreas Kreutzer. Zum einen versuche man für Unternehmen prekäre Dienstverhältnisse zu erschweren und die Stundenlöhne im Niedriglohnsektor anzuheben. Gleichzeitig würden aber auf Märkten, wie beispielsweise der Gebäudereinigung, wo Personalkosten mit mehr als 80 Prozent der größte Kostentreiber seien, Ausschreibungen durchgeführt, in denen der Preis das entscheidende Zuschlagskriterium sei, so Kreutzer. Und der „Kollateralschaden“ dieser Vorgehensweise lasse sich gar nicht abschätzen, denn: „Die in öffentlichen Ausschreibungen erzielten Preise werden von den großen Unternehmen der Privatwirtschaft als Benchmark verstanden, an denen sie wiederum ihren Einkaufspreis für Gebäudereinigung ausrichten.“
Infolge wuchs der Umsatz im Jahr 2013 nur moderat um gut ein Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 1.358 Millionen Euro. Marktführer bleiben laut BRANCHENRADAR die Firma ISS, vor Simacek und Sodexo.