Auf die Hausbetreuung warten Millionenforderungen
Für all jene, die die Salzburger Nachrichten vom 2. und 3. Juli 2014 nicht gelesen haben, hier ein paar Auszüge: „Richter Günther Nocken fasst es so zusammen: Mitarbeitern seinen unter falschem Namen Werkverträge ausgestellt worden, um eine Anstellung zu umgehen. Zudem seien Lohnzahlungen als Kilometergeld versteckt worden, um die gesetzlich erlaubte Grenze von 730 Euro pro Werkvertrag nicht zu überschreiten. Viele der Leute seien gar nicht gefahren, manche hätten nicht einmal einen Führerschein besessen, und viele Personen, denen Werkverträge ausgestellt worden seien, hätten nie für die Hausbetreuungsfirma gearbeitet. Das sei in 75 Fällen so gewesen.“ Von wem wir sprechen? Von Daniel Bauchinger, der danach zu einer bedingten Freiheitsstrafe von neun Monaten verurteilt wurde. Folgen werden nun weitere Forderungen: „Allein die Salzburger GKK bezifferte ihre Ansprüche mit 700.000 Euro. Das sei nur der erste Teil der bereits berechneten Entgänge für die Jahre 2004-2007. Um einen Millionenbetrag dürfte es für Bauchiger auch gegenüber der Finanz gehen. Seit Ende 2012 läuft ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der gewerbsmäßigen Steuerhinterziehung.“ Auch einer ehemaligen Partnerfirma (Name der Red. bekannt), die im Osten Österreichs im Auftrag von Bauchinger sämtliche Events von Red Bull belieferte, dafür aber monatelang kein Geld dafür überwiesen bekam und auch erst den Gerichtsweg beschreiten musste, ist weiterhin betroffen. Die Landesinnung dazu: „Schade ist, dass die mühevolle Imagepflege unserer Branche unter einem derartigen Vorfall extrem leidet. Dennoch wird die Wirtschaftskammer bzw. die Innung alles daran setzten, dass unsere Kunden nicht alle Anbieter unseres Gewerbes „über einen Kamm scheren“ und vorverurteilen.“ Bauchiger soll mit Dietrich Mateschitz gut befreundet sein. Bleibt zu hoffen, dass ihm Red Bull nicht nur Flügel, Freundschaft und Sicherheit verleiht, sondern in Zukunft auch Anstand und Rechtsempfinden.