Wespenwehr-Christian-Kunz

Wespenwehr

Ein Verein hilft den Schädlingsbekämpfern.

Text: Christian Wolfsberg

Letztes Jahr gab es etwa 10.000 Feuerwehreinsätze wegen Wespen. Aber wieso wird die Feuerwehr gegen Wespen eingesetzt, werden Sie sich fragen? Gegen Feuer ja, aber gegen Wespen? Genau das fragten sich auch Christian Kunz (Kunz Service & More) und Franz Josef Astleithner (fabachem und Landesinnungsmeister NÖ) und gründeten als Antwort den Verein Wespenwehr.

„Vor allem außerhalb der Ballungszentren wurde bei Wespenbefall in der Regel bei der Gemeinde oder direkt bei der Feuerwehr angerufen. Die Gemeinde hat dann ohnehin auf die Feuerwehr verwiesen“, so Franz Astleithner. „Und die Feuerwehren arbeiten ja auch nicht gratis. Bei einer Spende von 100-120 € pro Einsatz hochgerechnet auf 10.000 Einsätze, kommt auch eine Million zusammen!“ Dass die Feuerwehr zunächst kontaktiert wird, ist ja noch einigermaßen nachvollziehbar, aber dass die Feuerwehren diese Fachtätigkeit auch selbst durchführen, weniger. Dazu der Obmann des Vereins Wespenwehr, Christian Kunz: „Uns geht es in erster Linie darum, dass eine kompetente Dienstleistung durch ausgebildete Fachkräfte eingekauft wird. Bei aller Dankbarkeit gegenüber den Freiwilligen Feuerwehren, diese sind weder zur Schädlingsbekämpfung ausgebildet, noch besitzen sie einen Gewerbeschein. Ich verstehe ja auch, dass mangels schneller präsenter Telefonnummern bei Schädlingsbefall die Feuerwehr gerufen wird. Nur sollte diese die Arbeit – mangels Ausbildung – nicht selbst durchführen.“ Seitens der Feuerwehren werden meist zwei Argumente angeführt, weswegen sie selbst in Aktion treten: 1. „Gefahr im Verzug“ – es handelt sich um einen sofort zu betreuenden Notfall, bei dem kein Aufschub zulässig ist, und 2. die mangelnde Flächendeckung der Schädlingsbekämpfungsbetriebe. Kunz zu „Gefahr im Verzug“: „Wespenbefall ist definitiv kein Notfall. Weit besser als in dieser Tätigkeit nicht ausgebildete Feuerwehrleute ist ein Profi!“ Zu mangelnder Flächendeckung: „Dazu ist eben der Verein Wespenwehr da. Unser Verein will möglichst alle Schädlingsbekämpfer  Österreichs als Mitglieder, der Verein vermittelt dann an den räumlich nächsten Betrieb.“ Astleithner ergänzend: „Die Freiwilligen Feuerwehrleute sind extrem gut ausgebildet, aber nicht in der Schädlingsbekämpfung! Oft ist es nur Allgemeinwissen, viele Feuerwehrleute kommen dann quasi als Pfuscher und sind, wenn wirklich etwas passiert – es fällt z. B. einer von der Leiter – ohne Versicherungsschutz. Oder es werden Bienen mit Insektizid bekämpft!“

Der Verein Wespenwehr ist natürlich nicht nur für Wespen zuständig, sondern auch für Hornissen, Ameisen, Schaben, Mäuse, Ratten, Tauben etc. Ziel ist, eine österreichweite Anlaufstelle mit durchgehend besetzter Notrufnummer zur Vermittlung von Schädlingsbekämpfern zu werden. Mitgliedsbeitrag für das Jahr 2015 sind 215 €, Mitgliedsbeitrag für 2016 sind 216 €, für 2017 217 €.


www.wespenwehr.at


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