Photovoltaikanlagen verschmutzen schnell, dadurch wird die ihre Leistung um bis zu 30 Prozent verringert. Professionelle Reinigung sichert dauerhaft die volle Leistungsfähigkeit.
Wie auf jeder Fläche im Freien können sich auch auf Photovoltaikanlagen unterschiedliche Stoffe absetzen: Futtermittelstäube aus der Landwirtschaft, fetthaltige Ausdünstungen von Tierställen, Blätter und Nadeln, klebrige organische Sekrete von Läusen, Pollen, Samen, Ruß aus Heizungen und Motoren sowie Vogelkot. Dabei sind Regen, Tauwasser und Wind nicht in der Lage, die Module wirkungsvoll zu reinigen, auch Schwamm und Wasser reichen in der Regel nicht aus. Außerdem kann bei dieser Reinigung Absturzgefahr bestehen, da die Module in einem Winkel von 30 bis 45° zum Beispiel auf Dächern montiert sind. Das alles verlangt vom Reinigungspersonal, sich intensiv mit dem Thema „Photovoltaik“ auseinanderzusetzen – sowohl im Hinblick auf deren konstruktive Beschaffenheit als auch auf Reinigungsgeräte und -mittel.
Effizientes Zubehör erforderlich
Für die Reinigung sind selbst Hochdruckreiniger allein nicht die richtige Lösung. Diese müssen für diese Reinigungsaufgabe um ein ausgeklügeltes Zubehörsystem ergänzt werden, wie zum Beispiel um das iSolar von Kärcher, eine modular aufgebaute Komplettlösung – ein System mit gegenläufig rotierenden Waschbürsten, das an einer Teleskopstange befestigt ist. Damit kann je nach Übung des Bedieners und den Gegebenheiten vor Ort (Verschmutzungsgrad, Dachneigung, Reinigung von oben oder unten etc.) eine Flächenleistung von 100 – 300 m²/h erzielt werden.
Die beiden Scheibenbürsten mit kratzfreier Beborstung aus Nylon werden durch das Wasser aus dem Hochdruckreiniger gegenläufig angetrieben und lassen sich so ohne großen Kraftaufwand in Bahnen über die zu reinigende Fläche führen. Sie sind an der Teleskoplanze über ein bewegliches Knickgelenk befestigt und geben dem Bediener dadurch die notwendige Anpassungsfähigkeit an den Neigungswinkel der Oberfläche. Dank ihres Materials (Karbon bzw. Karbonverbundstoff) ist die Teleskoplanze sehr leicht. Sie lässt sich stufenlos auf eine Länge von bis zu 14 m ausfahren. Die Wasserzufuhr kann über einen Hebel an der Lanze ein- und ausgeschaltet werden. Es wird nur im Kaltwasserbetrieb gearbeitet – mit Temperaturen bis maximal 40 °C.
Starker Schmutz und Kalk sicher gelöst
Je nach Verschmutzungsart und -stärke reicht eine Reinigung nur mit Wasser und Bürstenmechanik nicht aus. Besonders in der Landwirtschaft und Industrie lagert sich auf den Modulen starker und fetthaltiger Schmutz ab, der allein mit mechanischer Kraft nur schwer oder unzureichend entfernt werden kann. Auch das Reinigungsintervall spielt hier eine entscheidende Rolle. Deshalb hat Kärcher passend zu seinem iSolar-System das Reinigungsmittel Solarreiniger RM 99 entwickelt, das über den Hochdruckreiniger dem Waschwasser und den Bürsten zugeführt wird. Es ist speziell auf die Oberflächen der Solarmodule, deren Aluminiumrahmen und weitere Materialien wie Dachrinnen abgestimmt, sodass diese nicht beschädigt werden und außerdem vor Korrosion geschützt sind. Schon mit einer 0,125-prozentigen Lösung (Voransatz 1+3, ein Teil Reinigungsmittel, drei Teile Wasser und Dosierung am Gerät 0,5%) lassen sich auch hartnäckige Verschmutzungen – beispielsweise fetthaltige Ablagerungen und eingebrannter Vogelkot – mühelos entfernen.
Dennoch kann es in manchen Regionen zur Fleckenbildung auf den Modulen kommen. Das liegt dann am hohen Kalk- bzw. Mineralgehalt des jeweiligen Leitungswassers. RM 99 vermeidet Kalkflecken bei allen Wasserhärten. Durch einen sorgfältigen Aufriss der Waschlösung in der Trocknungsphase trocknet es streifenfrei ab. Dank seiner leichten biologischen Abbaubarkeit ist es zudem umweltschonend. Ein weiterer Vorteil von RM 99 ist die Zeit- und damit die Kosteneinsparung bei der Anwendung. Weder eine Einwirkzeit noch ein Nachspülen sind erforderlich. Positiv zu bewerten ist auch, dass die Wiederanschmutzung reduziert wird.
Mit einem 10 l-Kanister kann je nach Dosierung, Zubehör und Hochdruckreiniger eine Fläche von 500 – 1.800 m² gereinigt werden.
Alternativ bietet Kärcher zur Vermeidung von Kalkflecken ein mobiles, leicht zu transportierendes Wasserenthärtungssystem an. Das Gerät wird an Wasserhahn und Hochdruckreiniger angeschlossen. Ein Harzfilter mit Ionenaustauscher (Salz) hält Kalk und Mineralien zurück und stellt so einen Härtegrad von 0-1 °dH sicher. Wahlweise kann dazu auch ein Filter-Regenerationssystem verwendet werden, mit dem sich auf Knopfdruck das Filterelement freispülen lässt.
Hubsteiger-Einsatz an schwer zugänglichen Stellen
Bei gut zugänglichen Dächern bietet sich bei der Reinigung eine am Dach eingehängte Absturzsicherung an. Voraussetzung dafür sind bauseitig angebrachte Sicherheitsösen. Wenn diese vorhanden sind, wird vom Dachfirst aus das Bürstensystem mühelos von oben nach unten geführt. Maximal drei Bahnen der Photovoltaik-Elemente sollten von einer Position aus gereinigt werden.
Bei schwer zugänglichen Dächern muss ein Hubsteiger zum Einsatz kommen. Dann wird mit dem System von unten nach oben gearbeitet. Mit Teleskoplanzen in maximalen Längen von 7 m, 10 m oder 14 m werden die meisten Anlagengrößen abgedeckt. Bei kleineren Anlagen empfiehlt sich die Bürste iSolar 400 in Verbindung mit Standardstrahlrohren. Tipp: Es ist ratsam, die Länge der Lanzen nur bei permanenter Wasserzufuhr zu verändern, weil sich diese dann leichter bewegen lassen.
iSolar eignet sich für den Einsatz mit professionellen Hochdruckreinigern, die über eine Fördermenge ab 800 – 1.000 l/h verfügen. Auf eben diese Fördermenge sollte bei der Wahl des Hochdruckreinigers auch aus einem anderen Grund geachtet werden: Abgehende Schmutz- und Wasserflotte wässert nämlich die jeweils benachbarten Solarmodule vor und schwemmt so bereits den Grobschmutz ab.
Textquelle: Kärcher / Niels W. Buhrke
