Neue Sicherheitsrisiken erfordern neu konzipierte, praxisbezogene Gegenmaßnahmen. Wobei nur die optimale Verbindung von technischen und personellen Sicherheitsmaßnahmen den gewünschten Standard gewährleistet.
Ein gutes Sicherheitskonzept gründet sich auf eine professionelle Sicherheitsberatung und –planung. Und diese wiederum beginnt mit einer Begehung des Objektes, um dann – je nach festgestellten Gefahrenquellen – den Kunden entsprechend zu beraten und festzulegen, welche Sicherheitsvorrichtungen installiert werden müssen.
Sicherheitsberatung und Planung
„Die daraus erarbeiteten Schutzkonzepte basieren auf einer sinnvollen Kombination von Technik und Manpower“, erklärt Raimund Prais, Verkaufsdirektor der Hel-Wacht Holding Gmbh. „Mit Hilfe der Technik ist eine frühzeitige Erkennung von Bedrohungen möglich, der Mensch wiederum leitet die entscheidenden Maßnahmen zur Gefahrenabwehr ein.“
Das Sicherheitskonzept wird individuell erstellt und kann Einbruchs-, Überfall-, Sabotage-, Brandmelde- und Einrichtungen gegen Diebstahl beinhalten – „alles auf höchstem technischen Niveau, wobei wir Wert legen auf eine objektive Sicherheitsberatung, weil wir kein Produktinteresse haben“, betont Prais. „Von der Analyse über die Ausarbeitung von Entscheidungshilfen bis hin zur Planung, Umsetzung und Dokumentation liegt jeder Schritt in den Händen unseres Unternehmens oder ausgesuchter Partner, die regelmäßig überprüft werden.“
Eine vom Sicherheitsprofi aufgezeigte Fehlerquelle kann aber zum Beispiel auch nur ein unbeleuchteter Parkplatz sein, wo dann mit der Installation eines Scheinwerfers und eines Bewegungsmelders mit relativ geringem Aufwand schon einiges für die Sicherheit getan ist.
Steigende Nachfrage nach einer Alarmempfangsstelle
Zunehmende Nachfrage verzeichnet der Dienst einer Notrufserviceleitstelle bzw. Alarmempfangsstelle. Die Alarmempfangsstelle der Hel-Wacht hat sich auf Hochsicherheitsanwendungen gemäß den Anforderungen der EN 50518 und auf Alarm-Providing-Dienste für Sicherheitsdienstleister und Facility-Unternehmen spezialisiert. Nach Eingehen einer Alarmmeldung wird neben dem exakten Ort auch die Art der Gefahr dokumentiert: Gefahrenmeldungen signalisieren Einbruch, Überfall, Sabotage und Brand, technische Meldungen informieren über Stromausfall, Gas- oder Wasseraustritt, Schaltvorgänge aus Alarmanlagen, Umweltgefahren oder Betriebszustände von haustechnischen Anlagen wie Klimaanlagen. Notrufe können zum Beispiel eingehen von Personen, die im Aufzug stecken, von Personen, die den Hausnotruf betätigt haben und Sonderdienste jeder Art in Anspruch nehmen wollen, oder auch von allein lebenden Senioren. Sämtliche Meldungen gehen in der Notrufserviceleitstelle ein. Alle Einsatzkräfte und -fahrzeuge werden zentral durch Einsatzleiter gesteuert und unmittelbar zum Einsatzort geschickt.
Zu den Diensten der Hel-Wacht Notrufserviceleitstelle zählen: Alarmeinsatzleitung, Heizungs- sowie Klimaüberwachung und -kontrolle, Info-Service-Center, Nachtdispatching, Schlüsseldepots, -zubringung und Schlüsselfundzentrale, Wert- und Datendepots, Handy-Notrufinfodienst sowie die Überwachung von Alleinarbeitsplätzen nach dem Arbeitnehmerschutzgesetz. Die Zentrale ist 365 Tage rund um die Uhr personell besetzt. Auch die Alarmeinsatzfahrer sind jederzeit einsatzbereit. „Wir sind derzeit auch in der Endphase der Entwicklung eines neuen Systems, mit dem wir aus der Zentrale Schlösser fernöffnen können“, sagt Raimund Prais.
Alarmverfolgung
Notwendigerweise mit dem Service einer Alarmzentrale verbunden ist die entsprechende Alarmverfolgung. Durch die Aufschaltung des Alarmübertragungsgerätes an die Notrufserviceleitstelle erfolgt im Ernstfall sofort die Alarmübertragung mit gezieltem Einsatz des Alarmbereitschaftsdienstes. Prais: „Hier bieten wir den Soforteinsatz von einem oder mehreren Mitarbeitern an, die sich um eine eingegangene Alarmierung kümmern. Unsere Alarmeinsatzfahrer haben langjährige Erfahrung im Umgang mit sicherheitstechnischen Einrichtungen verschiedenster Fabrikate, sind entscheidungssicher im Setzen von Sofortmaßnahmen und in richtigem Verhalten in Ausnahmesituationen geschult.“ Abgestimmt auf die gemeldete Gefahr sind die Maßnahmen des Alarmeinsatzfahrers vor Ort zu treffen. Im Einbruchsfall wird der Tatbestand festgestellt, über die Notrufserviceleitstelle die Polizei verständigt, das Objekt abgesichert und der Ablauf im Alarmeinsatzbericht dokumentiert. Die Alarmeinsatzfahrer verlassen das Objekt erst, wenn die Alarmanlage wieder scharf geschaltet ist und sich das Objekt wieder in sicherem Zustand befindet.
Funkstreifenfahrten zwecks Scharfschaltung einer versehentlich unscharf gebliebenen Alarmanlage oder zwecks Schlüsselzubringung gehören ebenso zu den Aufgaben der Alarmeinsatzmitarbeiter wie ein Notfall. „Jeder Kundendienst wird gleichermaßen gewissenhaft und professionell durchgeführt“, so Prais.
Neue Dimension des Aufzugnotrufs
Eine neue Dimension des Aufzugnotrufs, mit dem kostenintensive Fehleinsätze vermieden werden können, stellt das System Lift eye-P von alcomtec, einem Unternehmen der Hel-Wacht Holding, dar, das seit einem Jahr auf dem Markt ist. Voice over IP, das kommunizieren über ein Datennetzwerk, ist damit auch im Systembereich des Aufzugnotrufs umgesetzt worden. Verkaufsdirektor Prais: „Wir haben dieses System entwickelt, weil wir gemerkt hatten, dass es am Markt mit analogen Endgeräten und digitalen Leitungen Probleme gibt. Deshalb wollten wir gleich etwas Neues entwickeln – nicht auf der GSM-Schiene, wo es nach wie vor einen Datenkanal und einen Sprechkanal gibt und der Sprechkanal wieder analog ist, sondern gleich alles über ein Datennetzwerk.“ Die Daten werden über einen Router mit M2M-Karte (Machine-to-Machine) übertragen, eine Festnetzleitung ist somit nicht mehr nötig. Zum anderen hat sich daraus auch die Möglichkeit ergeben, Bilder zu übertragen – das neue System beinhaltet daher auch die Installation einer Kamera – „eine neue Qualität der Notrufverifizierung“, so Prais.
Concierge Assistance Service
Mit dem zunehmenden Bau von Wohnungen und Häusern im Hochsegment steigt auch die Nachfrage nach einem Concierge Service. „Bei uns heißt das ,Concierge Assistance Service’, dessen Mitarbeiter Aufgaben mit besonderem Sicherheits- und Servicecharakter übernimmt“, erklärt Raimund Prais. Dazu gehören sowohl die unmittelbare Betreuung der Bewohner in luxuriösen Appartement-Immobilien wie auch der Schutz der Mieter in Wohnungseinheiten. Erstes Ziel ist es, die Sicherheit zu gewährleisten und die Immobilie in einem tadellosen Zustand zu bewahren – und darüber hinaus, die Attraktivität der Immobilie durch serviceorientiertes Personal zu steigern. Neben den üblichen Hausbesorger-Aufgaben steht der Concierge-Mitarbeiter den Bewohnern rund um die Uhr mit seinen Dienstleistungen zur Verfügung.
Revierstreifendienste
Zur Lösung unterschiedlicher Aufgaben sind die Revierstreifenfahrer unterwegs, tagsüber und auch nachts, an Wochenenden und Feiertagen. In regelmäßigen oder unregelmäßigen Abständen führen sie Kontrolldienste an verschiedenen Objekten ihres Reviereinsatzgebietes durch, erledigen diverse Sonderaufgaben oder übernehmen Lichtschalt- sowie Sperrdienste in Einkaufspassagen und Geschäften. Die exakte Leistung dieser Mitarbeiter wird durch ein elektronisches Wächterkontrollsystem erfasst und überprüft. Der mit einem Handheld ausgerüstete Mitarbeiter ist online, wenn er seinen Rundgang macht. Sollte er einen mit dem Kunden festgelegten Kontrollpunkt also nicht erfasst haben, löst das einen Alarm in der Zentrale aus, und dieser Punkt wird entsprechend noch einmal kontrolliert. „Die Zentrale kann also dem Revierstreifen-Mitarbeiter bei der Durchführung seiner Kontrollgänge Hilfestellung leisten“, erklärt Prais den großen Vorteil dieses elektronischen Kontrollsystem. Und der große Nutzen für den Kunden: „Er hat die Möglichkeit, in unser Portal einzusteigen und diese Kontrollgänge live mitzuverfolgen – unsere Leistung wird somit gläsern“, so Prais.
Objektschutz
Industrieanlagen, Firmen und Verwaltungsgebäude, Hotels, Einkaufszentren sowie Tagungs- und Veranstaltungsstätten sind einem erhöhten Sicherheitsrisiko ausgesetzt. Sicherheitskonzept, technisches Equipment, Personaleinsatz und die Umsetzung vor Ort müssen daher in intensivem Dialog mit dem Kunden exakt geplant sein und ineinandergreifen. Prais versichert, „dass unsere Mitarbeiter im Objektschutz mit ihren Aufgaben bestens vertraut sind.“ Der Objektschutz kann darüber hinaus Baustellenbewachungen, Brandwachen, den Einsatz von Hundeführern, Museumsaufsicht, Nachtportierdienste, Parkanlagenüberwachungen und diverse Wachdienste umfassen.
Sicherheit auf Verkehrswegen
Ein weiterer Einsatzbereich des Sicherheitsdienstes ist der Verkehrsdienst, zum Beispiel wenn es zu aufwändig wäre, für eine nur eine Nacht dauernde Straßenbaustelle eine Ampelanlage aufzustellen. Für diesen Dienst bietet das Wifi in Wien eine eigene Ausbildung an, die den Mitarbeiter der Sicherheitsfirma befähigt, etwa eine Kreuzung zu regeln oder eine Einbahnregelung durchzuführen.
Die Bandbreite der Sicherheitsdienstleistungen im Straßenverkehr reicht von der Verkehrsregelung, Verkehrsüberwachung, Straßensicherungsposten und einer vereidigten Straßenaufsicht über die Parkraumüberwachung bis hin zur Mautaufsicht, Bahnsicherungsposten, Fahrscheinkontrolldienst und Bahnbegleitung.
Sonderleistungen
Sondereinsätze verlangen besondere Kenntnisse über Sicherungs- und Vorsorgemaßnahmen sowie über Alarmierungsabläufe. Zu diesen Diensten gehören: Betriebsfeuerwehr, Brandschutzbeauftragte, Botschaftsdienste, Kontrollordienste, Taschenkontrollen, Botenfahrten und Transportdienste sowie Veranstaltungsorganisation. „Für unsere Botschaftsdienste versuchen wir möglichst Personal zu bekommen, das auch die Sprache der jeweiligen Botschaft spricht, in jedem Fall aber Englisch-Kenntnisse hat“, sagt Raimund Prais.
Modernste Technik
Modernste Technik ermöglicht es dem Sicherheitsdienst mittlerweile auch, über die Zentrale Personen- oder Fahrzeugortungen durchzuführen. So können Alarme aus Fahrzeugen – mit entsprechend spezieller Alarmanlage ausgestattet – genauso auf die Alarmempfangsstelle der Sicherheitsfirma aufgeschaltet werden wie eine Hausalarmanlage, sodass im Notfall oder bei Diebstahl das Fahrzeug über GPS-Ortung verfolgt und die Daten des Fahrzeuges der Polizei weitergegeben werden können.
Zunehmend nachgefragt werden laut Prais auch Personenortungen, speziell von Gesundheitszentren und Seniorenhäusern mit demenzkranken Personen, bei denen die Gefahr bestehen kann, dass sie sich vom Haus entfernen und nicht mehr zurückfinden. Hierzu wird die kranke Person mit einem kleinen Sender ausgestattet, sodass für den Fall, dass diese sich nicht zeitgerecht zurückmeldet, die Heimleitung beim Sicherheitsdienst anrufen kann, welcher diese Person dann ortet. Prais: „Für Demenzstationen mit einem Park haben wir auch die Möglichkeit, per Geofence den Park visuell „einzuzäunen“. Geht eine Person mit diesem Gerät über diesen elektronischen Zaun hinaus, löst das einen aktiven Alarm aus, wir rufen dann die Heimleitung an bzw. informieren sie, dass der Träger dieses Gerätes den Sicherheitsbereich verlassen hat, und besprechen, wie man weiter vorgeht.
Videoüberwachung
Ein Thema, das immer mehr an Bedeutung gewinnt, ist die Videoüberwachung. Prais: „Durch intelligente Videosysteme und die direkte Aufschaltung der Videobilder auf unsere Notrufserviceleitstelle sind wir in der Lage, Gefahrensituationen zu analysieren und entsprechende Gegenmaßnahmen einzuleiten.“ Aufgrund der Videoanalyse besteht dann die Möglichkeit, der Polizei nähere Hinweise und Informationen zur Aufklärung geben zu können. „Gerade im Außenbereich – Gärten, Plätze und Höfe – sind Videoanlagen eine sinnvolle Alternative und ergänzen die Einbruchsmeldeanlage“, so Prais. Natürlich alles nach den gesetzlichen Regeln für private Videoüberwachung, die seit 2010 im Datenschutzgesetz geregelt ist. j