Wirtschaftlichkeit ist in unternehmerischen Bereichen der Reinigungs-Branche durchwegs ein essenzieller Faktor. Dementsprechend hoch sind beim Einsatz gewerblicher Waschmaschinen die Anforderungen an die optimale Dosierung.
Text Erika Hofbauer
Die moderne Dosiertechnologie für gewerbliche Waschmaschinen ist in der Welt der Digitalisierung schon längst angekommen. Das deutsche Spezialunternehmen Seko Messtechnik beispielsweise beschäftigt sich seit mehr als 40 Jahren mit dem Bereich der industriellen Reinigung. Eine ganze Serie von Dosiersystemen für Spül- und Waschmaschinen sowie eine Reihe von Systemen für die Desinfektion von Oberflächen und das Verdünnen von konzentrierten chemischen Produkten wurden in dieser Zeit für den Markt entwickelt. Automatisches Dosieren stand dabei in den letzten Jahren besonders im Fokus der Elektronik-Forschung des Unternehmens.
Steuerung per PC
Fast schon zum Standard wurden Systeme, bei denen hydraulische und mechanische Elemente in den Pumpen verbunden waren. Damit ist es möglich, bis zu 7 Pumpen mit Motoren mit breiter Kapazitätsskala zu betreiben. Die neuesten Systeme von Seko – Smart 4G – werden mittlerweile ohne vorherige Verbindung zu einer Haupteinheit programmiert, es können zahlreiche Waschzyklen und die Verbrauchsstatistiken per PC gesteuert werden. Zusätzlich sind alle Systeme mit Kontroll- und Alarmvorrichtungen ausgerüstet. Diese Systeme erlauben es, bis zu 16 verschiedene Wäschereichemikalien zu verbinden. Bis zu 50 Waschprogramme sind mit Smart 4G-Technik möglich, das frei konfigurierbare, modulare System ist für bis zu 10 Waschmaschinen ausgerüstet. Besonders einfallsreich waren die Seko-Forscher bei der Entwicklung des so genannten POD (Proof Of Dosing)-Durchflussmesser. Alexander Schwarz, Verkaufsleiter bei Seko Messtechnik: „Dieser Durchflussmesser stellt präzise und konstante Dosiermengen unabhängig von den variablen Zuständen der Chemie oder der Schläuche sicher. Der Durchflussmesser begrenzt die exakte Durchflussrate und ist eben nicht mehr rein zeitgesteuert.“ Seitens der Telekommunikation ist lediglich eine Wi-Fi bzw. LAN-Verbindung notwendig. Der Nutzen, so Schwarz weiter, sei einfach: „Unsere neuen SMART 4G Systeme ermöglicht die Kontrolle der Wäscherei-Dosiergeräte überall auf der Welt. Der Kontakt zum Kunden ist auch am entferntesten Punkt der Welt möglich – das System ist unabhängig von Soft- oder Hardware. Jeder Web-Browser auf jedem internetfähigen Gerät vom PC über Tablet bis zum Smartphone kann verwendet werden.“ Eine stabile Internetverbindung stellt auch sicher, dass Statistiken und diverse Programme schnell im Up- und Download sind. Ebenfalls via Web ist das Remote-Management des Dosiersystems (Fernüberwachung) möglich.
Kunden wollen 4.0
Kein Wunder also, dass die Seko-Kunden zunehmend auf diese Dosiertechnologie schwören. Seko-Verkaufschef Schwarz: „Unsere Kunden fordern vermehrt eine Fernüberwachung, wie sie ‚Industrie 4.0‘ bietet, um ihren Kunden wiederum genaue Statistiken und Auswertungen bezüglich der Wirtschaftlichkeit zur Verfügung stellen zu können. Eine genaue Dosierung inklusive Durchflussmesser wird ebenfalls vermehrt gefordert.“ Diesen Anforderungen werde man mit den neuen Anlagen der SMART 4G Serie gerecht, denn: „Die smarten Dosiertechnologien rücken immer mehr in den Mittelpunkt bei der Frage von Maschinen-Anschaffungen. Die genaue Dosierung ermöglicht dem Kunden ein transparentes und jederzeit nachvollziehbares Resultat der Wäsche.“
Statistik und Transparenz
Auch für den aus den USA kommenden Hersteller Hydro Systems Europe ist wirtschaftliche Dosiertechnik derzeit ein großes Thema. „Eine konstante Dosiergenauigkeit durch verschleißfreie Technologie ist sehr gefragt“, weiß Markus Bremmer, Regional Manager DACH bei Hydro Systems: „Solche Lösungen gekoppelt mit statistischer Protokollierung von Verbräuchen, ist für Lieferanten und Kunden ein wichtiges Kriterium bei der Wahl der technischen Ausrüstung und schafft Transparenz“, so Bremmer weiter. Was erwarten sich seine Kunden konkret? Bremmer: „Da Zeit und Kosten immer mehr eine Rolle spielen, sind die Hauptfaktoren klar die günstige kompakte Grundausstattung der Komponenten, einfache und schnelle Installation sowie wartungsarme Technik. Je nach Anforderung sollte aber immer auch die Möglichkeit bestehen, die Grundausrüstung durch Zusatzkomponenten zu erweitern.“
Bei Hydro Systems Europe habe sich nun seit zwei Jahren die so genannte Venturi-Technologie beim EvoClean-Waschmitteldosiergerät des Unternehmens etabliert. „Statt der klassischen Pumpen kommen hier Venturidüsen zum Einsatz. Da bei dem System keine beweglichen Teile bzw. Verschleißteile verbaut werden, können dadurch hohe Folgekosten vermieden werden“, erläutert Regionalmanager Bremmer den Nutzen. Hinzu komme, dass die EvoClean durch ihre kleinen Abmessungen einfach und platzsparend zu montieren sei. Freilich können durch den Einsatz von Zusatzkomponenten die Anlagen für bestimmte Anforderungen erweitert werden, erzählt Bremmer: „Dies sind z.B. Leermeldealarm-Systeme oder Fernzugriff auf den Verbrauch per Internetverbindung.“ Die Venturi-Technik erlaube vor allem einen wartungsfreien Betrieb, heißt es bei Hydro Systems. Denn durch das nicht Vorhandensein von Pumpschläuchen sei eine regelmäßige Wartung nicht mehr notwendig, was wiederum geringe Gesamtkosten für die Montage bedeute.