Die Technologie des Trockeneisstrahlens gibt es schon lange, relativ neu ist aber ihr Einsatz mittels Bandroboter.
Die Reinhaltung und Reinigung von Lüftungsanlagen ist in den letzten Jahren immer stärker in den Fokus von Gesetzgeber, Gesundheitsbehörden und Arbeitsinspektoren gerückt. So sieht die Arbeitsstättenverordnung unter anderem vor, dass Klima- und Lüftungsanlagen regelmäßig zu kontrollieren und bei Bedarf zu reinigen sind. Das ist vor allem in Krankenhäusern und in Gaststätten wichtig, wobei es zum einen natürlich darum geht, Mitarbeiter und in Krankenhäusern auch Patienten vor Keimbildung zu schützen. Zum anderen ist die Reinigung von brandbeschleunigenden Küchenfetten in den Küchenabluftrohren auch ein Brandschutzthema. „Deswegen haben auch die Versicherungen großes Interesse an dieser Reinigungstechnologie – weil Fette ein Brandbeschleuniger sind und sich mit anderen Methoden sehr schwer und teilweise überhaupt nicht lösen lassen“, sagt Cornel Huber, Vertriebsleiter der dry ice GmbH, die sich auf die Reinigung von Lüftungsanlagen mit Hilfe eines Trockeneis-Roboters spezialisiert hat. Mit dieser Roboter-Lösung ist es möglich, auch unzugängliche Stellen, die bis jetzt nicht reinigbar waren, zu reinigen.
Der ganze Reinigungsvorgang wird digitalisiert
Die Technologie des Trockeneisstrahlens gibt es schon lange, relativ neu ist aber ihr Einsatz mittels Bandroboter, der sich in dem zu reinigenden Kanal pneumatisch wie eine Spinne abspreizt und sich über Bänder fortbewegt. In der Mitte des Dryice Roboters ist eine – 90 Grad abgewinkelte – Düse angebracht, die, sich im Kreis drehend, das Trockeneis mit hohem Druck auf den Schmutz strahlt. Entwickelt und designed wurde der Roboter in Kooperation mit der Fakultät für „Electrical Engineering“ der Tschechischen Technischen Universität in Prag – eigentlich zwei Roboter, ein kleinerer und ein größerer, die jeweils so konfiguriert werden können, dass die Trockeneis-Reinigung von Rohren und Kanälen von 20 bis 145 Zentimeter Durchmesser möglich ist. „Wir hatten auch schon diverse Industrie-Einsätze, vor allem im Bereich Automotive, zum Beispiel wo von Robotern Chassis zusammengeschweißt werden und die Schweißdämpfe die Lüftungskanäle belegen“, erzählt Huber, „auch das geht mit unserem Roboter tadellos zu Reinigen.“ Über Kameras am Roboter kann man sehen, wie gut oder weniger gut der Schmutz sich entfernen lässt, um nötigenfalls den Druck der Strahlung zu erhöhen. Für die Entfernung des abgelösten Schmutzes aus dem Rohr bzw. Kanal sorgt eine so genannte Zyklon-Absaugung.
Der ganze Reinigungsvorgang wird digitalisiert, sprich: „Jeder gereinigte Zentimeter wird digital aufgenommen, der Kunde bekommt dann von uns einen Stick mit dem Reinigungsergebnis“, erklärt Huber. So habe man am Ende eine gute Dokumentation darüber, wie sauber der Kanal ist, auch in den Ecken.