Eine Pilotstudie zeigt, wie sich die Methode des Händetrocknens erheblich auf die Übertragung von Krankheitserregern von der Krankenhaustoilette auf die Station auswirken kann.
Das ETS (European Tissue Symposium), der Branchenverband der europäischen Tissuepapier-Produzenten, berichtet über die Ergebnisse einer Pilotstudie zur Untersuchung einer möglichen Übertragung von nach unzureichendem Händewaschen auf den Händen verbliebenen Mikroorganismen aus den Waschräumen in die Klinik- und Patientenbereiche. Demnach führt Händetrocknen mit Papierhandtüchern zu geringeren Kontaminationsraten von Viren auf Hände und Kleidung als mit Jet-Lufttrocknern. Die Auswirkungen dieser unterschiedlichen auf den Händen verbliebenen Kontaminationsraten wurden anhand von Stichproben von diversen Oberflächen ermittelt, um so das Ausmaß der Übertragung von Viren über die Waschräume hinaus bestimmen zu können.
Die in einem Waschraum für Angestellte, Besucher und Patienten der Leeds General Infirmary in Großbritannien durchgeführte Studie wurde in der medizinischen Fachzeitschrift Infection Control and Hospital Epidemiology von Experten begutachtet. Die Studie wurde über einen Zeitraum von fünf Wochen durchgeführt und untersuchte die Übertragung von Viren über den Waschraum hinaus auf Oberflächen in den öffentlichen und klinischen Bereichen des Krankenhauses.
Ein Bakteriophage (ein spezielles Virus, das für Menschen ungefährlich ist) wurde eingesetzt, um die Übertragung von Erregern nach dem Händetrocknen mit Papierhandtüchern einerseits und Jet-Händetrocknern andererseits darzustellen. Freiwillige Teilnehmer desinfizierten sich die Hände, die dann in eine Flüssigkeit, welche den Bakteriophagen enthielt, eingetaucht wurden. Dies wurde zweimal wiederholt, jeweils einmal pro Methode des Händetrocknens. Vor dem Trocknen wurden die Hände dreimal ausgeschüttelt, um überschüssige Flüssigkeit zu entfernen. Die freiwilligen Teilnehmer trugen darüber hinaus Plastikschürzen, damit die Kontamination auf den Körper, bzw. die Kleidung während des Händetrocknens ermittelt werden konnte.
Sämtliche Oberflächen und Proben, die untersucht wurden, waren nach der Benutzung von Jet-Lufttrocknern mit Bakteriophagen oberhalb der Nachweisgrenze kontaminiert. Nach dem Händetrocknen mit Papierhandtüchern hingegen wurde eine Kontamination auf nur 6 von 11 Oberflächen nachgewiesen. Ein Krankenhaustelefon wies beispielsweise nach einem simulierten Telefonat von 10 Sekunden Dauer nachweisbare Kontamination nach dem Händetrocknen mit Jet-Händetrocknern auf. Die Kontamination von Oberkörper und Kleidung war nach der Nutzung von Jet-Lufttrocknern wesentlich höher als mit Papierhandtüchern. Im Durchschnitt war die Kontaminationsrate von Oberflächen nach dem Händetrocknen mit Jet-Lufttrocknern zehnmal höher als mit Papierhandtüchern.