Hagleitner-Hygienebericht 2020: 73 Prozent der Befragten achten seit der Corona-Krise auf mehr Hygiene. Im Vergleich zu 2018 assoziieren 2020 über viermal so viel Menschen Hygiene spontan mit Händewaschen, gut doppelt so viel greifen unterwegs „sehr oft“ zur Händedesinfektion.
Das Hygienebewusstsein in der Gesellschaft ist anders geworden, eine aktuelle Studie führt dies vor Augen. Schon einmal wollte Hygienespezialist Hagleitner wissen, wie Menschen landläufig über Hygiene denken: Es war 2018. 2020 wurde die Umfrage erneut gemacht, hier die Ergebnisse.
Achtsamkeit
- 73 Prozent der Befragten achten seit Ausbruch der Corona-Krise explizit auf mehr Hygiene. Ständig über Hygiene sinnen 26 Prozent nach, 2018 taten das bloß 18 Prozent.
- Die Angst vor mangelnder Hygiene ist gesunken: Fürchteten sich 2018 noch 61 Prozent, zeigen sich 2020 nur 48 Prozent besorgt.
Bedeutsamkeit
- Händewaschen und Händedesinfektion haben an Stellenwert gewonnen: 18 Prozent fällt 2020 zum Wort Hygiene ad hoc Händewaschen ein, 2018 ging es gerade einmal vier Prozent so. 42 Prozent desinfizieren sich 2020 unterwegs sehr oft die Hände, lediglich 20 Prozent waren es 2018.
Erwartungshaltung
- Für 51 Prozent soll ein Hygieneprodukt selbstverständlich vor dem Coronavirus SARS-CoV-2 schützen.
- Bei der Händedesinfektion wurde die Erwartungshaltung im Detail erforscht: Als besonders wichtig gelten die geprüfte Wirksamkeit sowie dermatologische Gutachten, beides liegt gleichauf (Schulnote 1,7). Es folgen die praktische Handhabung für unterwegs (Schulnote 1,9) und Pflegesubstanzen für die Haut (Schulnote 2,1). Dann kommen die Produktzusammensetzung sowie die Ergiebigkeit (jeweils Schulnote 2,3). Das Prädikat Krankenhausqualität rangiert im Mittelfeld, ebenso die nachhaltige Packung (Schulnote 2,6) – und ob sich ein Erzeugnis für Kinder und Schwangere eignet (Schulnote 2,7). Das Schlusslicht bildet die Produktgestaltung (Schulnote 3,6).
Staat & Gesundheitsvorsorge
Die Wirtschaft solle der Staat ebenso schützen wie die Gesundheit, finden 65 Prozent. Vor alles andere solle der Staat die Gesundheit demgegenüber nur für 35 Prozent setzen. Auch das dokumentiert der Hagleitner-Hygienebericht 2020.
Studiendesign
Die Erhebung lief zunächst eine Woche: von 15. bis 21. Februar 2018; dann neun Tage: von 17. bis 25. November 2020. 1.000 Personen aus Österreich nahmen jeweils daran teil – repräsentativ für die Bevölkerung ab 18 Jahren. Durchgeführt und ausgewertet hat sämtliche Interviews das Meinungsforschungsinstitut Karmasin Behavioural Insights.
Stimmen zum Hagleitner-Hygienebericht 2020
Stefanie Hagleitner, Produktmanagement Hagleitner: „Von einem Hygieneprodukt erwarten sich 51 Prozent der Befragten Sicherheit gegen Corona. Österreichs Verein für Konsumenteninformation hat 22 Erzeugnisse für die Händehygiene getestet, nur vier davon waren verlässlich: Richtig angewendet schützen sie vor Corona. Aber sollten sie nur vor Corona schützen? Reicht das aus? Es gibt viele Erreger. Desinfektion muss umfänglich geprüft sein, umfänglich wirken. Das ist seit Jahren der Anspruch von Hagleitner.“
Dr. Helene Karmasin, Motivanalystin, für Hagleitner betreute sie die Studien zum Hygienebericht: „Corona hat die Bedrohung unmittelbar gemacht. 18 Prozent sagen 2020: Händewaschen gehört zur Hygiene. Es sind bedeutend mehr als 2018 – und gleichzeitig viel zu wenig. Eigentlich hapert es an der Kommunikation. Die Maske dient als sichtbares Zeichen, für den Abstand tritt der Babyelefant ein. Aber Händehygiene sind wir gewohnt, Händehygiene könnten wir noch viel bewusster praktizieren.“
Priv.-Doz. Dr. Markus Hell, Salzburger Medilab, dem Lehrlabor der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität; das Coronavirus beschäftigt den Hygienefacharzt seit Ausbruch der Pandemie täglich: „Erfolgreich bremsen lässt sich das Infektionsgeschehen kaum durch Einzelmaßnahmen: Maske, Abstand, Hände- und Oberflächenhygiene müssen zusammenspielen, denn Übertragungswege gestalten sich vielfältig. Aus Hygienesicht braucht es stets ein Maßnahmenbündel. Gleichzeitig ist Verhältnismäßigkeit gefragt, hier geht es um uns Menschen als psychosoziale Wesen: Wir sind mehr als Infektionsquellen und Infektionsempfänger, entsprechend dürfen wir einander nicht zu reduziert wahrnehmen. Wir Menschen sollen im Ganzen gesund bleiben.“