Dass Frauen in der Sonderreinigung glänzen und schwere Reinigungsmaschinen bedienen können, beweisen sie schon lange. Trotzdem gibt es Vorurteile und weniger Geld.
Reinigungsfrauen machen oft dieselbe Arbeit wie männliche Kollegen. Etwa, wenn sie in den Sommermonaten die Schulen grundreinigen. Die Reinigerinnen hantieren mit großen Gerätschaften, beseitigen stark anhaftenden Schmutz und reinigen schwer erreichbare Stellen. Eigentlich zählen diese Tätigkeiten als Sonderreinigung. „Eingestuft sind die Frauen aber meist in der Unterhaltsreinigung, wo sie deutlich schlechter verdienen“, kritisiert Ursula Woditschka von der Gewerkschaft vida. Diese Ungerechtigkeit gründet nicht zuletzt in veralteten Geschlechterrollen.
Sonderreinigung als Männerdomäne
Unterhaltsreinigung ist im Reinigungs-Kollektivvertrag klar definiert: Sie bezeichnet die Reinigung von losen und leicht anhaftenden Verschmutzungen. Sonderreinigung hingegen ist für Härtefälle gedacht, für die Beschäftigte besondere Fachkenntnisse und Reinigungsmethoden anwenden. Nicht selten kommen Instrumente wie Hochdruckreiniger, Teleskopstangen und spezielle Reinigungsmaschinen zum Einsatz. Aber dass deswegen nur Männer dazu fähig seien, ist ein Trugschluss, der Frauen teuer zu stehen kommt.
Falsche Einstufung
Weibliche Reinigungskräfte sind oft zu Unrecht in den unteren Lohngruppen eingestuft, ist Woditschka überzeugt. Dabei können Frauen genauso wie Männer Maschinen bedienen. Die vida-Gewerkschafterin betont: „Dass 2025 Männer mehr verdienen, selbst wenn sie in der gleichen Branche sind, ist ein Witz“.