250-Euro-Lehrlingsbonus: Die Landesinnung Wien der Denkmal-, Fassaden- und Gebäudereiniger startet eine Lehrlingskampagne.
Mit der Lehre zum Reinigungstechniker bzw. zur Reinigungstechnikerin bilden wir gefragte Fachkräfte aus“, hält Gerhard Komarek, Innungsmeister für die Landesinnung Wien der Denkmal-, Fassaden- und Gebäudereiniger, fest. „Nachdem unsere Branche während der Corona-Pandemie eine verdiente Aufwertung erfahren hat, suchen unsere Mitgliedsbetriebe stärker denn je nach talentierten jungen Menschen.“
Im Ausbildungsjahr 2021/22 gab es in Wien bei etwa 15.000 Branchen-Fachkräften insgesamt 32 Lehrlinge im Beruf Reinigungstechnik – eine Zahl, die jedenfalls gesteigert werden soll. Aus diesem Grund startet die Landesinnung Wien eine Kampagne, mit der via Online- und Social-Media-Werbung sowie per Flyer-Verteilung u.a. in Jugendzentren neue Nachwuchskräfte rekrutiert werden. Diese durchlaufen in drei Jahren die duale Ausbildung beim jeweiligen Lehrbetrieb sowie in der Gebäudereinigungsakademie der Landesinnung.
„Dafür nehmen wir auch zusätzlich Geld in die Hand“, betont Komarek: „Wir bieten arbeitsuchenden Jugendlichen nicht nur rasch eine absolut zukunftssichere Ausbildungs- und Arbeitsstelle, sondern auch noch einen Lehrlings-Bonus von 250 Euro.“ Diese Nettozahlung, die nach dem ersten erfolgreichen Arbeitsmonat überwiesen wird, soll die Wertschätzung betonen, die die Branche ihren neuen Mitarbeitenden entgegenbringt.
Interessierte Jugendliche können sich sofort auf www.wko.at/wien/lehrlingsbonus-250 eintragen und werden umgehend für ein Vorstellungsgespräch kontaktiert. Das Brutto-Entgelt beträgt im ersten Lehrjahr derzeit 813,35 Euro pro Monat und steigt über die Ausbildungsdauer auf monatlich 1.016,69 Euro im zweiten und 1.240,36 Euro im dritten Lehrjahr.
Tolle Aufstiegsmöglichkeiten, ordentliche Gehälter
Ein Problem bei der Rekrutierung sei das unvollständige, teils falsche Bild, das viele Menschen von dem Beruf hätten. „Dabei bilden wir Expertinnen und Experten in vielerlei Hinsicht aus“, erklärt Reinigungstechnik-Meister Jovica Tomic. Er ist Prokurist und Niederlassungsleiter beim Wiener Unternehmen Infrastrukturelles Facility Management Service (ifms). „Als fachkundiger Reinigungsmeister bzw. als Reinigungsmeisterin mit Lehrabschluss kann man mit Leuten aus vielen anderen Fachberufen mitreden: Mit den Chemikern, weil man viel über chemische Abläufe lernt. Oder auch mit dem medizinischen Fachpersonal, wenn man sich über Mikroorganismen und Hygienestandards austauscht.“
Und Raphael Pekarek, der gemeinsam mit seinem Bruder das 2008 vom Vater in Wien gegründete Familienunternehmen Clean Line leitet, ergänzt: „Wir möchten, dass die Branche in ihrer gesamten Breite und in ihrer vollen Bedeutung wahrgenommen wird. Nicht nur über unsere wichtige Tätigkeit in Krankenhäusern oder Schwimmbädern, wo wir u.a. die Bekämpfung von Krankheitserregern gewährleisten, sondern auch in allen anderen Lebensbereichen, wo wir Hygienestandards und Sauberkeit erhalten bzw. wiederherstellen.“ Sowohl Tomic als auch Pekarek bilden in ihren Unternehmen seit Jahren Nachwuchskräfte aus – und freuen sich auf viele Bewerbungen von künftigen Reinigungstechnikerinnen und Reinigungstechnikern.
Dasselbe gilt für Sebastian Wilken, Geschäftsführer der da-ka Hausbetreuung. Er betont die Möglichkeit, sich als Facharbeiterin bzw. Facharbeiter rasch weiterzuentwickeln: „Viel schneller als in anderen Berufen ist es möglich, etwa zum Vorarbeiter in einem größeren Objekt zu werden und dort Führungsverantwortung zu übernehmen.“ Nach absolvierter Meisterprüfung biete sich dann gleich die Möglichkeit, zum Objektleiter aufzusteigen: „Firmen-Fahrzeug, Handy, Laptop und eine reine Managementtätigkeit gehen damit einher. Und die Gehälter in dem Bereich sind sehr ordentlich“, sagt Wilken.
auch Doppellehre möglich
Die Lehre zum Reinigungstechniker bzw. zur Reinigungstechnikerin dauert drei Jahre (als Doppellehre mit dem Beruf Bürokaufmann bzw. Bürokauffrau vier Jahre). Die Ausbildung umfasst u.a. tiefgehende Kenntnisse zur umweltschonenden Anwendung von Reinigungsmitteln und dem fachgerechten Umgang mit Maschinen und Geräten. Die Nachwuchs-Fachkräfte erlangen die Fähigkeit, Werkstoffe nach deren Eigenschaften und der jeweils passenden Bearbeitungsmöglichkeit zu beurteilen sowie Verunreinigungen mit verschiedenen chemischen und mechanischen Verfahren zu beseitigen. Ein wichtiger Teil der Ausbildung ist die Vermittlung von Führungskompetenz.
Zur Kampagnen-Website
Kampagnenvideo 1
Kampagnenvideo 2