Schwache Nachfrage, schlechte Auslastung, anhaltend scharfer Preiskampf, geringe Ertragskraft, zunehmende Finanzierungsprobleme: Ja, es seien schwierige Zeiten, vor allem für viele kleine und mittlere Unternehmen (KMU) der Branche, sagt Dr. Walter Bornett, Direktor der KMU Forschung Austria, deren aktuelle Daten rückläufige Umsätze bei 46 % der Betriebe im chemischen Gewerbe bzw. in der Gebäudereinigung zeigen. Demnach liegt das betriebswirtschaftliche Ergebnis im Durchschnitt zwar bei respektablen 5,3 % der Betriebsleistung, aber 29 % der Betriebe arbeiten mit Verlust und 14 % haben kein Eigenkapital. Wichtiger Geldgeber sind die Banken, die 25 % des Betriebsvermögens finanzieren – eine Quote, die angesichts der sich abzeichnenden Entwicklung im Kreditwesen nicht ganz unbedenklich ist.
Diese Problemlandschaft trifft zwar auf viele, aber nicht alle Unternehmen zu. Bornett: „Etwa 30 % der Betriebe haben weder Auslastungs- noch Ertrags- oder Finanzierungsprobleme. Mit Umsatzrenditen von mehr als 5 % und Eigenkapitalquoten von über 30 % sind sie erfolgreicher, weil sie entweder über Kostenvorteile oder Attraktivitätsvorsprünge gegenüber Mitbewerbern verfügen.“ Beide Erfolgsfaktoren hätten oft eine gemeinsame Grundlage, die Innovationsintensität. Für ihn, Bornett, sind Innovationen der Schlüssel zum Erfolg, auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten. „Kleine Betriebe haben natürlich nicht die Ressourcen für eigene F+E-Aktivitäten, aber sie können kooperieren, z. B. mit Universitäten, Fachhochschulen oder den anwendungs- und praxisorientierten Forschungsinstituten aus dem Netzwerk der Austrian Cooperative Research (ACR)“, meint Bornett.