100 Tonnen Kunststoff sollen in zwölf Monaten zusammenkommen, mit diesem Recyclingvolumen kalkuliert der Hygienehersteller, das erspare 81 Tonnen Treibhausgas – laut Modellrechnung
Nicht der Verbraucher entsorgt das Gebinde, sondern der Anbieter. Hagleitner will den Paradigmenwechsel weiter forcieren. In zwölf Monaten sollen 100 Tonnen Plastikabfall wiederverwertet werden, 81 Tonnen weniger Treibhausgas bedeutet das nach einer Modellrechnung. Von November 2024 bis Oktober 2025 reicht der Plan. Es geht um Flaschen und Kanister für Reinigungsmittel, die leer geworden sind.
Vorher passierte ein Feldversuch von August 2023 bis Juli 2024. 1.683 Kundinnen und Kunden hatte Hagleitner ausgewählt, um den Ansatz zu testen: Ware nicht nur zuzustellen, sondern auch zurückzuholen, was aufgebraucht ist. Die Firma nimmt den Kunststoffmüll mit und verpresst ihn selbst, sortenrein gelangt er zum Recyclingpartner: zu Alpla in Österreich. Dort wird er schließlich zur neuen Flasche.
20 Tonnen Plastikabfall ergab der Feldversuch, das CO2-Äquivalent ist währenddessen nach besagter Modellrechnung um gut 16 Tonnen gesunken. Daraufhin wurde beschlossen: Das Leergut-Recycling wechselt in den Regelbetrieb, und zwar österreichweit. Stichtag war am 8. November 2024. Fortan kann Flaschen und Kanister zurückgeben, wer immer eine Full-Service-Vereinbarung hat; so heißt bei Hagleitner ein Vertragsmodell.
„Neues Recyclingzeitalter“
Rund 6.000 Kundinnen und Kunden sind österreichweit betroffen, sie verfügen über die genannte Vereinbarung. „Eigentlich beginnt gerade ein neues Recyclingzeitalter“, sagt Firmenchef Hans Georg Hagleitner. „Der Anbieter stellt sicher: Leergut gelangt hier sortenrein zurück in den Kreislauf. Wir sammeln aktiv den Plastikabfall. Gemeinsam mit unseren Kundinnen und Kunden leisten wir so einen Beitrag zum Klimaschutz.”
Die hier genannten Emissionszahlen begründen sich auf einer Modellrechnung, die Szenarien fiktiv durchgespielt hat: Sammelt Hagleitner Gebinde sortenrein, fallen 0,53 Kilo CO2-Äquivalent an – der Wert bezieht sich auf den gesamten Recyclingprozess. Läuft dieser über den Gelben Sack, macht das CO2-Äquivalent 1,34 Kilo aus. Als Referenz gilt je ein Kilo Kunststoff. Ein Sachkundigenbüro hat 2023 die Klimakalkulation durchgeführt: Sattler-Energieconsulting. Der Auftrag kam von Hagleitner.