Sven Umert und Thomas Dattenböck, GF DuoTec.
Wie entstand aus dem Reinigungsunternehmen DUO 2004 – DUOTEC?
Umert: Die DUOTEC GmbH mit Sitz in Mehrnbach/OÖ gründeten wir 2010. DUOTEC spezialisierte sich auf die Reinigung und den Schutz von Oberflächen aller Arten und Größen. Dabei wendet DUOTEC ein spezielles Verfahren an und ist damit auf Erfolgskurs. DUOTEC verfügt über Verkaufsniederlassungen in Wien, Salzburg, Villach, Bludenz und Passau. Das Unternehmen erwirtschaftet einen Umsatz von nahezu einer Million Euro. Die DUO-Reinigungsservice GmbH beschäftigte sich von Anfang an mit der Nanotechnologie. Wir stellten jedoch zu Beginn fest, dass bei den damaligen Herstellern die Produktversprechen einfach nicht zutrafen. Die Beschichtungen haben nach kürzester Zeit – oder sogar von Anfang an – die Eigenschaften nicht erfüllt, weshalb wir von einem weiteren Vertrieb absahen. Zwei Jahre später wurde uns ein neues, einzigartiges Produkt vorgestellt. Obwohl wir aufgrund der bisherigen Erfahrung eher skeptisch waren, beschäftigten wir uns damit. Wir trugen die Beschichtung auf sämtliche Oberflächen auf und testeten das Produkt über mehrere Monate. Das Ergebnis: Unsere Erwartungen erfüllten sich und übertrafen diese zum Teil. Die Technologie kommt ursprünglich aus Japan und wurde dort entwickelt, um den Smog in den japanischen Städten in den Griff zu bekommen. Die Japaner beschichteten Fassaden, um durch die Luftzirkulation im Smog enthaltene organische Schadstoffe zu zersetzen. Dann kam der Aspirin Effekt: Ein Mittel wird entwickelt, um Smog zu beseitigen, und im Laufe der Zeit stellte man fest, es kann eigentlich viel mehr! Da es auf Gebäudefassaden funktioniert hat, wurde es dann in Deutschland zuerst für Glas, später für Metall, Holz, Putze, Farben und mineralische Oberflächen adaptiert und weiter entwickelt – designed in Germany, produced in Asia. DUOTEC ist der exklusive Vertriebspartner für Österreich und Süddeutschland. Wir sind die Experten und Spezialisten in Oberflächenbeschichtungen aller Arten und Größen mit Nanotechnologie.
Um die Nanotechnologie ist es in den letzten Jahren sehr still gewesen. Gibt es jetzt ein Revival?
Dattenböck: Das stimmt, Mitte der 2000er Jahre hat es eine eher negative Entwicklung gegeben. Der Grund: Damals bestand Nanotechnologie hauptsächlich aus hydrophoben Beschichtungen (der Lotuseffekt, Wasser perlt ab). Diese Beschichtungen sind auch zu universell angeboten worden, sozusagen als Nanospray für alle Oberflächen von Glas bis Leder. Das kann aber nicht funktionieren, da jede Oberfläche ein eigenes Bindemittel benötigt. Die Nanotechnologie wurde inflationär verwendet, für alles und überall. Das hat das Image negativ beeinflusst.
Umert: Wir haben viel Zeit benötigt, um die Trendumkehr einzuleiten. Wir leisteten viel Aufklärungs- und Überzeugungsarbeit. Es hat sich gelohnt, da unser Beschichtungsprodukt einzigartig und mit nichts vergleichbar war – und ist.
Wie funktioniert die DUOTEC Beschichtung?
Dattenböck: Wir arbeiten ausschließlich mit hydrophilen Beschichtungen, mit Photokatalysatoren auf Basis Titanoxid. Das ist kein Produkt für die Hausfrau, sondern nur für ausgebildete Fachleute – z.B. Gebäudereiniger. Das wichtigste bei jedem Beschichtungsvorgang ist die Reinigung zu Beginn, die muss einfach perfekt sein. Am Beispiel Glas: Nur mit einem Glasreiniger einwaschen und abziehen reicht nicht, da würde die Beschichtung nicht halten. Es muss mit speziellen Pasten und Reinigungsmittel grundgereinigt werden; denn es darf kein Fett, kein Öl, keine Rückstände geben.
Hydrophobe Produkte weisen das Wasser ab. Unser hydrophiles Produkt basiert aber auf aktiver Nanotechnologie und reagiert auf Licht, Sauerstoff und Luftfeuchtigkeit. Der Halbleiter Titanoxid ist photokatalytisch aktiv. Bei der Bestrahlung mit Licht werden Sauerstoffradikale gebildet, die Moleküle und organische Schmutzpartikel zersetzen und dann durch Regenwasser abgewaschen werden. Das wesentliche bei der Hydrophilie ist, dass die Tropfenbildung unterbunden wird und dass sich Wasser somit gleichmäßig auf der Oberfläche verteilen kann. Der durch die Beschichtung, zersetzte, organische Schmutz nutzt das Wasser und wird durch den Regen abtransportiert. Unsere Beschichtung löst den Schmutz und entfernt diesen – ist also selbstreinigend.
Umert: Unser Dienstleistungs-Angebot ist zudem nach ökologischen und ökonomischen Kriterien ausgerichtet. Die Beschichtungen sind gesundheitlich unbedenklich und kostenminimierend. Umweltschutz hat bei uns Priorität.
Auf welchen Oberflächen ist es wirtschaftlich am sinnvollsten?
Dattenböck: Überall dort, wo hohe Reinigungskosten entstehen, z.B. schwer erreichbare Glasfassaden, die eingerüstet werden müssten, oder wo mit 30-40 m Bühnen oder Kletterern gearbeitet werden muss.
Beispielsweise am Wiener Gürtel: Die Häuser werden durch Autoabgase schwarz. Mit der photokatalytischen Beschichtung wird dieser organische Schmutz zersetzt, die Fassade vor der Einwirkung geschützt und durch Regen sauber gehalten. Dadurch erspart sich der Haus-Erhalter die Reinigung, den Verputzer und den Maler.
Umert: Im Hinblick auf die Werterhaltung sieht es so aus: Wird ein Gebäude 1 bis 2 mal pro Jahr gereinigt, ist es vielleicht ein Monat lang schön – mit unserer Beschichtung ist das Objekt immer schön UND geschützt. Eine neue Fassade ist der allerbeste Zeitpunkt zu beschichten.
Dattenböck: Wirtschaftlichkeit am Beispiel Photovoltaikanlagen: Allein das Vorhandensein der Beschichtung garantiert eine 3 bis 4% verbesserte Energieleistung, da durch die Beschichtung die Lichtreflexion verringert wird. Der Mehrwert: Durch die Selbstreinigung wird die bis zu 20%-ige Leistungsreduktion, die durch Verschmutzung verursacht wird, natürlich auch noch ausgeschalten, bzw. die Reinigungskosten auf 15 Jahre gespart! Auch hier: Vor der Montage beschichten ist natürlich am effektivsten.
Umert: Wir planen einen Test, den wir auch online stellen: Ein String (Photovoltaikmodul) wird beschichtet – ein zweiter nicht, und wir vergleichen die laufende Energieleistung! Natürlich ist die Beschichtung eines Gebäudes mit den herkömmlichen Reinigungskosten nicht vergleichbar. Sie sind einmalig höher zu kalkulieren, sinken jedoch deutlich in den Folgejahren. Wissenschaftliche Tests von mehreren namhaften Instituten bestätigten uns eine Veränderung der Oberflächenbeschaffenheit frühestens nach 15 Jahren. Langzeitstudien bescheinigen uns weiterhin, dass circa nach dem 4. Jahr der break even Point gegenüber der herkömmlichen Reinigung erreicht wird. Für den Einkäufer ist es also durch die Langlebigkeit nahezu risikolos.
Können Sie einen Quadratmeter-Preis nennen?
Umert: Der Quadratmeter Preis gestaltet sich individuell, da er sich aus vielen Faktoren zusammensetzt, z.B. dem Verschmutzungsgrad der Oberfläche. Aber ich sage es mal so: die Grundreinigung davor, ist sicher teurer als das Auftragen der Beschichtung.
Wird die Beschichtung mechanisch abgerieben?
Dattenböck: Sie können die Beschichtung nur durch extreme Mittel, durch kratzende Schwämme, durch extremes Scheuern mit Mikrofaser, und chemisch nur durch Fluss- oder heiße Schwefelsäure gefährden. Wenn der zersetzte Schmutz zusätzlich abgeführt werden soll, dann empfehlen wir eine Reinigung mittels Umkehrosmose Anlagen sowie wasserführende Stangen.
Für welche Anwender sind diese Beschichtungen besonders interessant?
Dattenböck: Gebäudereiniger – für die ist es ein lukratives Zusatzgeschäft – vor allem bei schwer zu reinigenden Objekten wie Glas und Fassaden. Unsere Beschichtung ist auch in Innenräumen sinnvoll. Sie ist luftreinigend, geruchsneutralisierend und tötet Schimmel, Bakterien und Viren ab. Jeder FM Manager, jede Gebäudeverwaltung, Siedlungsgenossenschaften, Hotels, Thermen, Altenheime oder Sanatorien sollten aufhorchen.
Umert: Unsere Beschichtung neutralisiert die Gerüche in Räumen und sorgt für ein gutes Raumklima.
Studien zeigen: 1000 qm beschichtete Fläche reinigen die Luft wie 70 ausgewachsene Laubbäume!
Ein schönes Beispiel bei mir zuhause: Ich habe eine Waschbetonstiege im Garten, die früher ständig vermoost war. Seit der Beschichtung bildet sich kein Moss mehr und ich muss mich um keine Reinigung mehr kümmern. Die Beschichtung eignet sich auch sehr gut für Raucherräume wie z. B. die Extraräume für Raucher auf Flughäfen usw., die Schadstoffe werden zersetzt.
Wie ist DUOTEC organisiert?
Umert: Unter dem Dach der DUO-Holding befinden sich mittlerweile sechs Tochterunternehmen. DUOTEC ist die Schwester von DUO-Reinigungsservice GmbH, DUOJOB GmbH und DUOSEC GmbH, wie auch der Deutschen Töchter. Personell gibt es natürlich viele Synergien mit der DUO Reinigungsservice GmbH, da vor jeder Beschichtung eine Intensivreinigung stattfindet. Die Reinigungs-Partien aus dem Bereich der Sonderreinigung sind auch bei DUOTEC im Einsatz.
Dattenböck: Die Reinigungs-Trupps eignen sich das notwendige Fachwissen ein bis zwei Jahre in der Sonderreinigung an und kommen dann zu DUOTEC. Dort liegt der Einsatz darin, die Beschichtung nach dem HVLP Verfahren (High Volume Low Pressure) in vier Durchgängen luftstrahlbegleitet aufzutragen. Das ist dann bei 20 Grad in 15 Minuten trocken und erreicht die Endhärte nach 48 bis 72 Stunden. Keine Hexerei für ausgebildete Fachkräfte.
Was ist DUOTEC auf den Punkt gebracht?
Dattenböck: Wir schützen mit DUOTEC wertvolle Gebäudesubstanzen langfristig vor schädlichen Umwelteinflüssen. Alles Zersetzte kann die Oberfläche nicht mehr angreifen.
Umert: Die Kraft von Licht und Sauerstoff innovativ nutzen, ökologisch nachhaltig und wirtschaftlich bewährt!