Weiter verbesserte und verfeinerte Details, aber die wirklich neuen Ideen für Problemlösungen fehlten auf der ISSA Interclean.
Die größte und interessanteste Reinigungs-Fachmesse Europas ist für uns Branchenvertreter zweifellos ein Pflichttermin. Zudem bietet der Besuch der ISSA Interclean in Amsterdam immer wieder auch die Gelegenheit, den Charme und das besondere Flair dieser Stadt zu genießen.
Die Messe wiederum bietet alle zwei Jahre den einmaligen Vorteil, sämtliche Produzenten und Lieferanten an einem Ort versammelt anzutreffen und sich mit ihnen über aktuelle Themen, Entwicklungen und Zukunftsperspektiven der Branche austauschen zu können. Auch die Möglichkeit, das Angebot der eigenen Stammlieferanten direkt mit dem anderer Produzenten vergleichen zu können, ist ein sehr angenehmer Aspekt dieses Messebesuchs. Für uns ist die Messe immer wieder auch interessant als Orientierung, ob wir uns selber in die richtige Richtung entwickeln. Ein Feuerwerk an Produktneuheiten durfte man sich aber nicht erwarten – und gab es auch nicht. Es fehlten die wirklich neuen Ideen für Problemlösungen. Vielmehr beschränkt sich die Entwicklung derzeit auf das Verbessern, Verfeinern und Hervorheben von Details. Auch von unserem Stammlieferanten gibt es immer wieder Weiterentwicklungen, die auf der Messe teilweise auch präsentiert, zum Teil aber auch erst intern kommuniziert wurden.
Mit einem Gut und einem weniger Gut würde ich auch bewerten, was unter dem Aspekt Nachhaltigkeit geboten wird. Positiv zu vermerken ist, dass immer mehr große Hersteller – Beispiel SCA – das Nachhaltigkeitsprinzip zunehmend stärker in den Fokus stellen und es auch umsetzen und leben. Was definitiv der einzig richtige Weg in die Zukunft ist. Ich bin überzeugt, dass Nachhaltigkeit in 10 bis 15 Jahren auch in unserer Branche Standard sein wird, sprich: dass nachhaltig und ressourcenschonend arbeiten und produzieren Selbstverständlichkeiten sein werden, über die man dann gar nicht mehr so viel reden braucht wie heute.
Nur: Zum einen sollte das der Markt auch entsprechend annehmen. Zum anderen muss das in den Unternehmen eine Entscheidung von ganz oben sein. Die Konzernspitze muss dahinterstehen, dass Nachhaltigkeit auch gelebt wird. Und diesbezüglich gibt es noch großen Bewusstseinsbedarf. Es genügt nicht, nur einzelne Produkte – zum Beispiel chemische Reinigungsmittel – umweltfreundlich zu gestalten, sondern es muss meiner Meinung nach in die Richtung gehen, dass man den ganzen Prozess, das ganze Unternehmen einer Nachhaltigkeitsprüfung unterzieht, um Nachhaltigkeit auch wirklich transportieren zu können.
Heinz Peter Ewinger ist Geschäftsführer der E. MAYR Reinigungstechnik Gesellschaft m.b.H.
