Nicht jammern, sondern gemeinsam anpacken

SimonMeinschad
Simon Meinschad

Uns Österreichern geht es gut! Und trotzdem neigen wir oft dazu, zu jammern, was wohl im Naturell von uns Menschen liegt. Aber es liegt an uns selbst, positive Strömungen aufzugreifen und daran zu arbeiten oder auch selbst aktiv zu werden und die relevanten Themen anzupacken, um Dinge nachhaltig zu verändern.

Der Preiskampf und Kostendruck in unserer Branche ist erdrückend, heißt es, die Preise seien im Keller. Wenn auch teilweise zutreffend, können wir dieser Situation jedoch ein hohes Maß an Qualität entgegensetzen. Karl Dauerböck, Geschäftsführer der Schmidt Gebäudereinigung und Clean-Lounge-Gründungsmitglied, eröffnete den letzten Clean-Lounge-Abend mit den Worten: „Der Branche geht es gut!“ Dieser Einschätzung kann ich mich nur anschließen. An so vielen Stellen sind positive Veränderungen spürbar. Entgegen der weitläufigen Meinung, dass für ausschreibende Stellen nur der Preis zählt, erlebe ich vielfach, dass aktiv Qualität gefordert wird und man durchaus bereit ist, dafür auch mehr zu bezahlen. Beispielsweise arbeitet eine Klinik gerade an einem Ausbildungskonzept für Reinigungspersonal, um die Qualifikation zu steigern und hohe Hygieneanforderungen sicherzustellen. Die daraus resultierenden höheren Qualitätsanforderungen werden in Folge in die Ausschreibungskriterien aufgenommen. Auch die Aktivitäten der Wirtschaftskammern, Innungen oder Fachmedien leisten einen wesentlichen Beitrag dazu, das Bewusstsein in und um die Branche zu schärfen. Wie die Mitgliederbefragung der Innung zum Thema Tagreinigung oder die Round-Table-Diskussionen rund um das Thema Nachhaltigkeit in reinigung aktuell, um nur zwei Beispiele zu nennen. Generell spüre ich einen Trend, dass zunehmend mehr Qualität, Transparenz und Messbarkeit von Reinigungsleistungen gefordert werden. Unsere Aufgabe ist es nun, passende Lösungen zu erarbeiten, um diesen Anforderungen gerecht zu werden.

Auch das Ökologiebewusstsein hat zugenommen, es hat sich rund um das Thema Nachhaltigkeit viel bewegt in den letzten Jahren. Entgegen den Aussagen, dass der Ökotrend mehr Schein als Sein sei, spürt man auch in unserer Branche immer stärker, dass die Anforderungen sowohl in der Privatwirtschaft als auch bei den öffentlich ausschreibenden Stellen verstärkt in Richtung Ökologie und Nachhaltigkeit gehen. Im Tourismus beispielsweise haben sich viele Betriebe in diesem Bereich positioniert und fordern aktiv umweltfreundliche und nachhaltige Reinigungslösungen. Auch öffentliche Institutionen legen zunehmend mehr Wert auf Nachhaltigkeit und Qualität bei der Reinigung, was durch den Nachweis von Zertifizierungen bei Ausschreibungen aktiv gefordert wird.

Zudem hat der Wirtschaftsstandort Österreich wieder an Attraktivität gewonnen. Die Rahmenbedingungen hatten sich in der Vergangenheit von Jahr zu Jahr verschlechtert und wir hatten im europäischen Vergleich an Wettbewerbsfähigkeit verloren. Die Politik hat aber verstanden, dass Handlungsbedarf besteht. Wir haben in Österreich gute Köpfe an der Spitze, die aktiv sind und Dinge verändern wollen. Um an den richtigen Stellen anzupacken und die Themen auch umsetzen zu können, ist aber die Unterstützung der Wirtschaft – von uns allen – gefragt.
Und wer weiß, was die Herausforderungen von morgen sein werden, welche neuen Chancen die digitale Transformation oder die Robotertechnik noch alles mit sich bringen wird. Was sicher ist: Dem Paradigmenwechsel, wie der renommierte Vorarlberger Wirtschaftsprofessor Fredmund Malik den Wandel bezeichnet, kann sich kein Unternehmen entziehen. Auch in unserer Branche bleibt kein Stein auf dem anderen. Die Herausforderung lautet, die Zeichen der Zeit rechtzeitig zu erkennen und eine Strategie zu erarbeiten, wie man dem digitalen Wandel am besten begegnet.

Der Antrieb, aktiv zu gestalten und Themen voranzutreiben, ist bei hollu bereits in unserer Leitidee verankert: Wir gestalten Hygiene zum Wohlfühlen. Proaktiv und gemeinsam mit allen Stakeholdern arbeiten wir an neuen Lösungen und an der Verbesserung von Rahmenbedingungen, um so neue Perspektiven zu schaffen.


Mir persönlich ist es ein großes Anliegen, die relevanten Themen der Branche weiter voranzubringen. Gerne nehme ich Ihre Anregungen und Wünsche auf und arbeite gemeinsam mit Ihnen an neuen Ideen und Lösungen – schreiben Sie mir: s.meinschad@hollu.com


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