CoMopp

Mopp-Splitter

Das Angebot an Moppbezügen hat ein schier unübersichtliches Ausmaß angenommen, wie auch auf der Interclean in Amsterdam zu beobachten war.

Text: Hansjörg Preims

Der Mopp-Klassiker aus Baumwolle ist in die Jahre gekommen – bei allen Vorteilen, mit denen er so lange gute Reinigungsdienste geleistet hat: Baumwolle transportiert sehr viel Wasser und somit auch Schmutzwasserflotte, nimmt also viel Feuchtigkeit auf. Bedingt durch diesen hohen Wassertransport ist der Baumwoll-Mopp sehr leichtläufig, was der Anwender durchaus zu schätzen weiß, Stichwort ermüdungsfreies Arbeiten. Heute tritt der Baumwoll-Mopp aber nur noch selten „alleine“ auf bzw. meistens in Kombination mit Mikrofaser und anderen Kunstfasern. Seine Vorzüge sind nicht mehr zeitgemäß, gerade auf mikroporösen Oberflächen oder Sicherheitsfliesen. „Das geht mit Baumwolle gar nicht, denn sie kommt nicht in die Struktur des Materials hinein, kann also nicht richtig reinigen“, weiß auch Uwe Richter, Schulungsleiter bei Numatic (im Interview mit „rhw management“). Ebenfalls ein entscheidender Nachteil sei: „Baumwolle ist nicht resistent gegen Säure. Das heißt, in der Unterhaltsreinigung im Sanitärbereich hat Baumwolle nichts verloren.“ Außerdem flust Baumwolle relativ schnell aus, und wenn dieser die mechanische Beanspruchung betreffende Nachteil auch noch mit Säureempfindlichkeit zusammentrifft, ist es um die Langlebigkeit eines Baumwollbezugs nicht am besten bestellt, zumindest nicht gemessen an den heutigen diesbezüglichen Ansprüchen. Ein weiterer Nachteil des Baumwoll-Mopps gegenüber Kunstfaserbezügen ist sein Gewicht. Zwar kann man bei einem einzelnen Moppbezug nicht wirklich von „schwerer“ sprechen, doch in Mengen kommt eine vergleichsweise hohe „Grammage“ eines Mopps sehr wohl zum Tragen, denn je mehr Baumwollbezüge zum Beispiel ein Gebäudereiniger hat, umso mehr Waschkosten entstehen ihm. Und das sind definitiv die wichtigsten Folgekosten von Moppbezügen.
Was also ist bei der Anschaffung von Mopps zu beachten? Wichtig ist die Materialzusammensetzung, und zwar sollte es laut Uwe Richter „ein Moppbezug sein, der für alle Bodenbeläge im Objekt geeignet ist.“ Das bedeute weniger Logistik-Aufwand, und man müsse nicht mit unterschiedlichen Temperaturen bzw. könne alle Moppbezüge in einem Mal waschen. Und hier sei natürlich eine möglichst niedrige Grammzahl eines Moppbezugs entscheidend. „Zeitgemäß“ sind laut dem Experten maximal 100 Gramm – „ein durchaus erreichbarer Wert.“ Zu hinterfragen sind aber auch die zu erreichenden Waschzyklen, also wie lange ein Moppbezug hält, wobei ein zeitgemäßer Moppbezug an die 600 Waschzyklen „erleben“ sollte.
Nun hat das Angebot an Moppbezügen inzwischen ein schier unübersichtliches Ausmaß angenommen, wie auch auf der Interclean in Amsterdam zu beobachten war. Hier dennoch der Versuch, von der einen oder anderen Besonderheit zu berichten:

Mit eingelegtem Combo-Pad-Streifen

Faser-Kombinationen – zum Beispiel Baumwolle mit Microfaser und/oder anderen Kunstfasern– sind bei Mopps inzwischen gang und gäbe. Neu dagegen ist die Kombination von Mikrofaser und Pad-Material, der sog. CoMopp von Dr. Rauwald Reinigungssysteme. Dabei bediente man sich des bekannten, grau-weißen Reinigungs-Pads Combo-Pad aus recyceltem Melanin für die Unterhaltsreinigung von mineralischen Hartböden (= fester und haltbarer ist als reine Melamin-Pads). Dieses Pad gibt es jetzt quasi auch als Wischmopp-Variante (CoMopp), bzw. Streifen dieses Pads werden in den Mikrofaser-Mopp eingelegt. Auf diese Weise erfolgen die Schmutzlösung – mit dem Combo-Melanin-Streifen – und die Aufnahme der Schmutzflotte mit der Mikrofaser in einem Arbeitsgang. Also ein Mopp für zwei Arbeitsgänge – laut Hersteller universell auf allen Hartböden und elastischen Bodenbelägen einsetzbar. Der Combo-Melanin-Einlegestreifen ist mit dem CoMopp per Klettverschluss fest verbunden und kann trotzdem leicht entfernt werden. Der Mikrofasermopp lässt sich wie üblich waschen.

Nasswischen und Trocknen mit einem Mopp

Neu sind auch die TRI+ Mopps von T.T.S. (Techno Trolley System). Es handelt sich hier um einen doppelseitigen Mikrofaser-Mopp, der durch eine interne wasserdichte Schicht eine getrennte Verwendung der beiden Seiten ermöglicht: Nasswischen mit der einen, Trocknen mit der anderen Seite des Mopps. Eine große Vielfalt von Mikrofasern ist dafür verfügbar und kann nach Funktionen (Waschen, Trocknen, Staubwischen) und Art der Oberfläche zusammen kombiniert werden.

Mit antibakteriellem Wirkstoff

Vermop präsentierte unter anderem einen Mopp, bei dem ein spezieller antibakterieller Wirkstoff auf Basis von Silberionen das Bakterienwachstum auf der Mopp-Oberfläche erschwert. Der „Antibak Mop“ ist mit diesem Wirkstoff permanent ausgerüstet, sodass eine Keimvermehrung im Mopp reduziert und zusätzlich unangenehme Geruchsbildung vermindert wird. Den Einsatz dieses Mopps empfiehlt der Hersteller besonders dort, wo die Mopps schleuderfeucht gelagert werden, sowie bei der Pre-Wash-Methode – ohne zu verkeimen, kann der Mopp bis zu 72 Stunden in der vorgefertigten Reinigungs-/Desinfektionslösung gelagert werden.

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