Zur Erinnerung: Ein Leitfaden für Nachhaltige Beschaffung, soll Gemeinden bei der Umsetzung des „Österreichischen Aktionsplans für nachhaltige öffentliche Beschaffung“ (naBe-Aktionsplan) unterstützen.
Text: Hansjörg Preims
Mit keinem geringeren Anspruch als eine Trendwende im Verhalten zu erreichen, hat das Lebensministerium – noch unter Minister Berlakovich – gemeinsam mit dem Klimabündnis einen Leitfaden für Nachhaltige Beschaffung für Gemeinden erarbeitet. Ziel ist es, die Gemeinden im Rahmen des „Österreichischen Aktionsplans für nachhaltige öffentliche Beschaffung“ (naBe-Aktionsplan) beim Einkauf nachhaltiger Produkte und Dienstleistungen zu unterstützen – von Büroartikeln über Computer, Reinigungsmittel- und –dienstleistungen bis hin zu Kommunalfahrzeugen.
Wobei „nachhaltig beschaffen“ heißen soll, „hochwertige und umweltfreundliche Produkte und Leistungen zu kaufen, die den Anforderungen von Sparsamkeit, Wirtschaftlichkeit und Zweckmäßigkeit entsprechen und bei deren Herstellung oder Erbringung soziale Standards wie etwa gerechter Lohn eingehalten werden.“ Darüber hinaus, heißt es, schließe „Nachhaltige Beschaffung“ aber auch die Nutzung der Produkte und damit auch das Verhalten der Nutzenden mit ein. Bei der Nachhaltigen Beschaffung von Papier beispielsweise gehe es auch darum, den Papierverbrauch zu reduzieren.
Umsetzung in sieben Schritten
Zur systematischen Umsetzung Nachhaltiger Beschaffung werden den Gemeinden folgende sieben Schritte empfohlen:
- Alle Beschaffungsverantwortlichen der Gemeinde sollen zusammengebracht werden und ein „Beschaffungsteam“ bilden, idealerweise mit einem Teamleiter / einer Teamleiterin.
- Die Beschaffung der Gemeinde soll dokumentiert und eine Liste erstellt werden nach der Leitfrage: Wer kauf was, wo, wann und in welcher Menge an?
- Dann soll ermittelt werden, inwieweit die Gemeindeverwaltung bei der Beschaffung von Produkten, Dienst- und Bauleistungen die vorgeschlagenen Nachhaltigkeits-Tipps berücksichtigt.
- Den Gemeinderat über die Vorteile einer nachhaltigen Beschaffung informieren und die entsprechenden Ziele mit einem Gemeinderatsbeschluss verankern. Hierfür bietet der Leitfaden auch eine Mustervorlage.
- Sich bei den Händlern bzw. Anbietern nach nachhaltigen Produkten erkundigen sowie diese bei Bedarf auffordern, nachhaltige Produkte in die Angebotspalette aufzunehmen. Oder den Händler bzw. Anbieter wechseln.
- Die Beschaffung Schritt für Schritt nachhaltig ausrichten
- Die Umsetzungserfolge in lokalen Medien und Fachmedien kommunizieren
Reinigungsmittel und –dienstleitungen
Speziell bei der Nachhaltigen Beschaffung von Reinigungsmitteln und –dienstleistungen wird den Gemeinden empfohlen, folgendes systematisch zu tun:
- Das Sortiment an Reinigungsmitteln kontrollieren und verringern nach dem Grundsatz: „So viel wie nötig, so wenig wie möglich“.
- Reinigungsmittel in Großgebinden kaufen, um den Verpackungsabfall zu verringern
- Die Reinigungsintervalle kontrollieren und reduzieren und einen Reinigungsplan erstellen
- Auf die richtige Dosierung der Reinigungsmittel achten und effiziente Reinigungstücher aus Mikrofasern nutzen
- Umweltfreundliche Reinigungsmittel verwenden, die auch die Gesundheit des Reinigungspersonals nicht belasten
- Sicherstellen, dass das Reinigungspersonal (Eigenreinigung oder Fremdreinigung) geschult wird im Hinblick auf Gesundheitsaspekte von Reinigungsmitteln, richtige Dosierung sowie umweltfreundliche Reinigungsmethoden.
Nicht zuletzt sollen durch die Verkleinerung des Reinigungsmittelsortiments, die richtige Dosierung der Reinigungsmittel, die Verwendung von Mikrofasertüchern sowie durch Schmutzschleusen und Reinigungspläne auch die Kosten reduziert werden.
Die Broschüre „Nachhaltig beschaffen – eine Orientierung für Gemeinden“ kann heruntergeladen werden unter: www.bmlfuw.gv.at/publikationen/umwelt/umweltpolitik_nachhaltigkeit/nachhaltigbeschaffen.html