Entwicklungen und Trends
„Die Zukunft der Reinigungschemie geht in zwei Richtungen:
- Neu Technologien mit Plasmareinigern aus Wasserstoffperoxid-Basis. Reinigung und Desinfektion auf Kurzzeit OZON-(O³)Einwirkung. Vorteil: Es entsteht nur Wärme (keine Hitze) und Luftsauerstoff O², der Schmutz, z.B. Fett, Haare und Umweltschmutz, wird gespalten und wasserlöslich gemacht.
- Wirklich native Reiniger auf Basis von Pflanzenauszügen, entweder mit BIO-Ethanol bzw. durch Abkochung oder Kaltauszug. Beispiel: Alkoholischer Seifenkrautauszug mit dem Auszug aus derRosskastanie mit Schachtelhalmpresssaft und auf ionisiertem Wasser.
Bei der Verpackung gibt es drei Linien:
- die Wiederbefüllung der Haushaltsreiniger auf Selbstbedienungsabfüllstationen (Tankstellen)
- für Profis die Wiedereinführung von wiederbefüllbaren Leihgebinden
- Kompostierbare Behältnisse, die zur Kompostierung einfach durch einen Zusatz im Kunststoff mittels UV-Licht aufbereitet werden können.“
Gemeinsam mehr bewegen
Bei hollu steht das Thema Nachhaltigkeit ganz stark im Fokus. Das EMAS-validierte Familienunternehmen orientiert sich im täglichen Arbeiten an den nachhaltigen Entwicklungszielen der Vereinten Nationen „Sustainable Development Goals“, kurz SDGs. Alles nachzulesen im digitalen Unternehmensbericht auf verwantwortung.hollu.com.
Derzeit arbeitet hollu intensiv daran, den Einsatz von Plastik in den Kanistern und Gebinden zu minimieren. „Unser Ziel ist es, so wenig Plastik wie möglich zu verwenden“, betont Dominik Lehnert, Abteilungsleiter hollu Produktmanagement. Was die Rezepturen anbelangt, sei hollu einen großen Schritt weiter: „Unsere Handwaschpasten sind fast schon komplett mikroplastikfrei.“ Denn als Abrasivum könnten auch nachhaltige Rohstoffe wie zum Beispiel Sägemehl, Sägespäne oder Maiskolbengranulat eingesetzt werden. „Die entsprechenden Rezepturen wurden mit unseren Kunden gemeinsam entwickelt und getestet. Wir arbeiten momentan mit unserer Forschung & Entwicklung an einer Blacklist und Whitelist für Rohstoffe – mit dem Ziel, dass die definierten Rohstoffe auf der Blacklist nicht mehr in unseren Rezepturen und Produkten enthalten sein dürfen.“
Neben dem Thema Ökologie legt hollu großen Wert auf partnerschaftliche Beziehungen – sowohl mit Kunden als auch mit Lieferanten. Gemeinsame Ziele erreichen, miteinander wachsen sowie wichtige Veränderungen und Entwicklungen anstoßen. „Für uns spielen Partnerschaften, auch mit anderen Chemieherstellern, eine bedeutende Rolle. Gerade im Hinblick auf immer neue Regulierungen wie beispielsweise die REACH-Verordnung der EU oder ganz aktuell die Verordnung über Biozidprodukte“, erläutert Lehnert. Der stetige Austausch untereinander sichere gemeinsame Entwicklungen am Markt und ermögliche es hollu, seinen Kunden die besten Systemlösungen anbieten zu können.
Wie lässt sich Reinigung möglichst einfach, sicher und nachhaltig gestalten? Lehnert: „hollu folgt dem Anspruch, Hygiene zum Wohlfühlen zu bieten – von der Entwicklung über die Produktion am Hauptstandort in Zirl bis hin zur sicheren Anwendung der Produkte. hollu entwickelt ganzheitliche Reinigungs- und Hygienesysteme samt smarter Dosiertechnik und Reinigungsplänen, die den Reinigungsalltag der Kunden stark vereinfachen. Wir wollen mit einfachen Mitteln sicherstellen, dass der Kunde weiß, wann, wo und in welcher Form er welches Produkt verwendet kann, um das beste Reinigungsergebnis zu erzielen.“ Nah an den Kunden zu sein und deren Herausforderungen mit passenden Reinigungssystemen zu lösen, sei das, was hollu antreibe – „wenn wir dann noch mit nachhaltigen und innovativen Lösungen punkten, haben wir alles richtig gemacht.“
Wo es möglich ist, wird Chemie ersetzt werden
Harald Lembacher, Geschäftsführer der Buls Chem & More Handels GmbH:
„Aus meiner Sicht geht hinsichtlich Reinigungschemie der Weg eindeutig in Richtung Umweltschutz bzw. Nachhaltigkeit. Das heißt, immer mehr Produkte werden umweltzertifiziert sein. Auch die Hersteller werden Zertifizierungen anstreben wie ISO 14001 bzw. EMAS. Dies bedeutet automatisch mehr Produktkonzentration (Hochkonzentrate) bzw. Optimierung der Verpackung mit Mehrweg- bzw. Dosiersystemen.
Ein weiterer Punkt ist die Substituierung der Chemie, das heißt, dort wo Chemie ersetzt werden kann, wird dies auch geschehen. Beispiele dafür waren die schon relativ „alte“ Mikrofasertechnik und sind jetzt die neueren Pad-Technologien wie Melaminharz bzw. vor allem die Diamantpads. Hier werden z.B. chemische Grundreinigungen durch mechanische Verfahren völlig ersetzt. Auch wiederkehrende chemische Beschichtungen auf elastischen Belägen können durch Diamantpad-Unterhaltsreinigungsverfahren entfallen. Das heißt im Sinner´schen Kreis verkleinert sich der Faktor CHEMIE immer mehr zugunsten des Faktors MECHANIK (TEMPERATUR spielte in der Gebäudereinigung immer schon eine untergeordnete Rolle, der vierte Faktor ZEIT bleibt natürlich der Aspekt, mit welchem der Gebäudereiniger das Geld verdient).
Es gibt auch Negativbeispiele: Nicht wirklich durchgesetzt hat sich die völlig falsch verstandene Nano-Technologie die vor etwa 15 Jahren hochgepriesen wurde. Hier wurde verbreitet, dass mit nachträglichen Nanobeschichtungen nicht mehr gereinigt werden muss, was natürlich nicht stimmt. Der Schmutz muss trotzdem beseitigt werden, auch wenn er nicht mehr so stark an den jeweiligen Oberflächen haftet. Letztendlich gehen wir einen guten Trend in Richtung Nachhaltigkeit entgegen.“
Kreislaufwirtschaft
Bei Werner & Mertz Professional verfolgt man mit dem Cradle-to-Cradle-Ansatz einen konsequenten Weg, nicht nur die Reinigungsprodukte selbst, sondern auch deren Verpackungen in einem sinnvollen Kreis zu führen. Die Rezepturen aus heimischen und nachwachsenden Rohstoffen belegen nachweislich die Errungenschaften des Unternehmens: Mit aktuell 40 Cradle-to-Cradle®- und 64 „Österreichisches Umweltzeichen“-Produktzertifizierungen. „Werner & Mertz hat die Notwendigkeit einer echten Kreislaufwirtschaft schon früh erkannt und mit der Recyclat-Initiative tatsächlich realisiert“, betont die Unternehmensführung. So wird Rohstoff für Verpackungen von green care PROFESSIONAL Produkten Recyclat aus dem Gelben Sack verwendet. Auf der „Our Ocean Conference“ auf Bali hat Werner & Mertz die globale Vereinbarung zur Beseitigung von Plastikabfällen und Verschmutzungen der Ellen MacArthur Stiftung unterzeichnet. Damit verpflichtet sich das Unternehmen zur Umstellung aller Verpackungen auf 100 % Recyclat bis 2025.
Und dieser Nachhaltigkeitsfaktor ist nun auch berechenbar: Mit dem green-Effective Performance Calculator werden die Einsparungen an Erdöl, Kohlendioxid und Plastik sichtbar gemacht (get.wmprof.com).