Graffitis im öffentlichen Raum – und damit die Beschädigung fremden Eigentums – nehmen weiter zu. Eine echte Herausforderung für die Entfernungsexperten.
Der Sprayer Puber musste sich kürzlich vor Gericht wegen schwerer Sachbeschädigung verantworten. Nur wenige Wiener Straßen sind frei von seinen Schriftzügen – ob von ihm selbst oder inzwischen auch von Nachahmern an Hausfassaden, Mauern und Toren angebracht. Der Schaden durch Graffiti geht jährlich in die Millionen. Hausbewohner, Eigentümer und Hausverwaltungen sind wütend und gleichzeitig hilflos, denn die Kosten für die Entfernung müssen die Eigentümer zahlen. Die Bilder und Tags (Signaturen des Sprayers) sind nicht jedermanns Geschmack, schädigen die Bausubstanz und mindern den Wert einer Immobilie.
Isolierschicht schützt und spart Reinigungskosten
Auffällig ist, dass Graffiti im öffentlichen Raum – und damit die Beschädigung fremden Eigentums – weiter zunimmt. Immer häufiger müssen daher Profis wie etwa die Hausbetreuung Attensam gerufen werden, um derlei „Reviermarkierungen“ auf Wänden oder Toren wieder zu entfernen. Ferdinand Lampl, Malermeister bei Attensam und Experte für die Entfernung von Graffitis und Tags, empfiehlt eine Präventivmaßnahme: „Es macht sich bezahlt, schon beim Anstrich einer Fassade eine zusätzliche Isolierschicht aus Wachs aufzutragen.“ Bei der Reinigung wird diese letzte Schicht entfernt und die ursprünglichen Fassadenfarben bleiben somit erhalten. Die herkömmliche Variante – das Übermalen von Graffitis – dauert doppelt so lange wie das Entfernen und Neuauftragen der schützenden Wachsschicht. „Noch dazu muss wegen einer kleinen Bemalung aus optischen Gründen oft die ganze Fassade neu gestrichen werden, das bleibt bei der Versiegelung erspart“, erklärt Lampl, „Kunden, die vorab auf eine Isolierschicht gesetzt haben, steigen damit im Endeffekt kostengünstiger aus.“
Expertentipps zur Graffiti-Entfernung:
Generell:
- Graffitis sollten möglichst rasch entfernt werden, denn wo ein Sprayer war, ist rasch ein zweiter.
- Einfaches „Putzen“ ist aussichtslos, es muss ein Fachmann gerufen werden. Er überprüft, welche Farbe auf welchem Untergrund verwendet wurde. Danach richtet sich die Auswahl der Entferner und die weitere Vorgehensweise.
- Schützende Beschichtungen können auf Beton, Metall, Holz, Ziegel und einigen Arten von Naturstein aufgetragen werden. Die Investition rentiert sich, denn sie erleichtert die Reinigung nach einer Sprayer-Attacke enorm.
- Meistens verwenden die Sprayer Kunstharzlack zum Sprühen oder Lackstifte. Damit ergeben sich folgende „Behandlungsmethoden“:
Herkömmlich verputzte Fassade
Wurde vorab kein Isoliermittel aufgetragen, wird die Fassade in ein bis zwei Vorgängen übermalt.
Fassaden und Böden aus Naturstein
Naturstein ist praktisch für immer geschädigt, wenn er einmal mit einem Graffiti oder Tag versehen wurde. War der Stein nicht schutzversiegelt, saugt er die Farbe förmlich auf. Hier kann der Fachmann nur vorsichtig testen, welche Reinigung bestmöglich funktioniert.
Tore (aus Zink, Holz und lackiert)
Von verzinkten Toren sind die Lackfarben kaum zu entfernen. Hier ist ausschlaggebend, ob das Tor in irgendeiner Form beschichtet war – aber selbst dann bleiben in den meisten Fällen Farbschatten zurück. Oftmals ist es günstiger und im Ergebnis schöner, das Tor nach einem Graffiti gleich ganz zu lackieren.
Bei beschmiertem Holz hängt die Schädigung von der Aufnahmefähigkeit des Holzes ab. Ist die Farbe des Graffitis nicht tief eingedrungen, hilft Sandstrahlen – das ist allerdings kostenintensiver. Schneller und billiger ist das komplette Streichen. Das ist natürlich ärgerlich, weil die Naturoptik verloren geht.
Lackierte Flächen werden zweimal überstrichen, der Lack deckt das Graffiti oder Tag komplett ab.
Bemalter Kunststoff
Kunststoff zu reinigen, ist eine große Herausforderung. Der Experte prüft die Oberfläche des bemalten Objekts und arbeitet je nach Kunststoffart mit wasserlöslichem Graffiti-Entferner oder überstreicht die Flächen mit Kunststofflack.
Tipp-Quelle: Attensam