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Vielseitig & effizient

Die neuesten Modellreihen der Autohersteller in Sachen Nutzfahrzeuge setzen nicht nur auf Wendigkeit, gepaart mit komfortabler Ladefähigkeit. Auch Sparsamkeit bei Kraftstoffverbrauch und Serviceintervallen lassen die Nützlinge unter den Kraftfahrzeugen äußerst interessant erscheinen.

Text Erika Hofbauer

Die Nutzfahrzeugpalette der Autohersteller hat vielseitige Gesichter: Vom innerstädtisch-wendigen Kleintransporter bis zur offroad-tauglichen Pick-up-Variante reichen die Angebote. Sparsamkeit, Effizienz und Komfort haben so ziemlich alle Modelle gemeinsam, auch E-Antriebe sind keine Seltenheit mehr.

Bei Renault beispielsweise sind die Kangoo-Modelle seit Jahren schon präsent im Straßenverkehr. Vor wenigen Jahren mit erweiterter Motorenpalette sowie mit zusätzlicher Variantenvielfalt und Onboard-Infotainment ausgestattet, gilt er als praktischer Kompakttransporter. Mit dem Kangoo Z.E. will Renault umweltbewusste Flottenbetreiber, Handwerks- und Gewerbebetriebe ansprechen. Denn zusätzlich zum Raumangebot und zur praxisgerechten Zuladung will der Elektrolieferwagen durch geringe Betriebskosten überzeugen. Das Antriebspaket des rein elektrischen Transporters sorgt für eine Reichweite im realen Alltagsbetrieb von rund 200 Kilometern. Als sparsamer Lademeister gilt in der Renault-Familie der Trafic, der ebenfalls seit einigen Jahren mit einem Kraftstoffverbrauch von bis zu 5,7 Liter Diesel pro 100 Kilometer auf Österreichs Straßen rollt. Der Innenraum des Fahrzeugs lässt sich dabei komfortabel zum rollenden Büro umwandeln. Die Betriebskosten sollen, heißt es bei Renault, durch neue Turbodieselmotoren und verbesserten Wartungsintervallen erheblich gesenkt werden können.

High-End-Shuttle

Mit dem Trafic SpaceClass brachte der französische Autobauer im Herbst vergangenen Jahres einen neuen „High-End-Shuttle“ für professionelle Zubringerdienste auf den Markt. Das fahrzeugtechnische Multitalent bietet Platz für bis zu neun Personen. Damit sollen vor allem Hotels, Shuttle-Services an, aber auch Taxiunternehmen angesprochen werden, die Lust auf gehobenen Komfort mit viel Platz und einem variablen Interieur haben. Die jüngste Trafic Variante ermöglicht sogar über 50 unterschiedliche Sitzkonfigurationen. Auch hier heißt es: Mit drehbaren Sitzen zum mobilen Büro. Nützlich dabei auch die USB-Schnittstellen und Stromanschlüsse im Fahrzeug, die das Aufladen von Laptops und anderen elektronischen Geräten an Bord ermöglichen. Der Renault Master rundet in der leichten Nutzfahrzeugklasse von 2,8 bis 2,5 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht die Nutzfahrzeugpalette ab. Innovationen wie der Anhängerassistent, der das Aufschaukeln des Trailers verhindert, und die Berganfahrhilfe sollen den Alltagskomfort erhöhen. Seit vergangenem Jahr gibt es den Master auch in der Elektro-Variante. Mit dem Alaskan stieg Renault zuletzt in einen boomenden Markt ein. Das neue Pick-up-Modell in der Klasse bis eine Tonne Nutzlast wird von einem 2,3-Liter-dCi-Dieselmotor in Leistungsstufen von 160 und 190 PS angetrieben. Die groß dimensionierte Ladefläche, die hohe Zuladung, die ausgeprägte Geländetauglichkeit und der Allradantrieb sollen ein vielseitiges Einsatzspektrum im Alltag garantieren. Viel Ladekapazität mit einem passablen Preis-Leistungs-Verhältnis bietet der Kompaktlieferwagen Dacia Dokker Van. Je nach Ausstattung stehen in dem Transporter bis zu 3.900 Liter Stauvolumen zur Verfügung.

E-Mobility

Renault war einer der ersten Autobauer, der auf den E-Mobility-Zug im Nutzfahrzeugbereich aufgesprungen ist. Die Belohnung dafür: Renault ist – nach eigenen Angaben – mit einem Marktanteil von rund 26 Prozent im vergangenen Jahr einer der führenden Anbieter von Elektrofahrzeugen in Österreich. Mit demnächst vier rein elektrisch betriebenen Modellen ist Renault in der Lage, eine große Bandbreite an Bedürfnissen zu befriedigen: Für gewerbliche Kunden eignen sich neben dem Zweisitzer Twizy Cargo und dem „Bestseller“ ZOE speziell die rein elektrischen Varianten der Transporter Kangoo und Master, heißt es bei Renault. Werner Luckschander, Leiter des Firmenkunden- und Nutzfahrzeugvertriebs bei Renault, beschreibt, worauf es ankommt: „Ein besonders wichtiges Kriterium für Nutzfahrzeugkunden sind die Total Costs of Ownership, kurz TCO. Hier kann mit langen Wartungsintervallen, einer effizienten Motorenpalette und attraktiven Preisen für Transporterkunden oder Firmenkunden gepunktet werden.“ Hohen Zuspruch erhält auch die Elektrofahrzeug-Palette von Renault, die mit den vier Modellen Twizy, ZOE, Kangoo Z.E. und dem in Kürze bestellbaren Master Z.E. für Flexibilität und Nachhaltigkeit stehen soll.

Effizienz

Bei Peugeot und Citroen sind es vor allem die kleinen Kastenwagen Peugeot Partner Electric und Citroen Berlingo Electric, die für den (inner)städtischen Einsatz ausreichend klein und wendig sind. Dennoch, heißt es bei Citroen und Peugeot, sind die Fahrzeuge groß genug, um Ausrüstung und Material zu transportieren. Der Laderaum des Peugeot ist beispielsweise breit genug, um zwei Europaletten zu fassen, wie man bei Peugeot betont. Robustheit und Langlebigkeit der Fahrzeuge sowie Wartungsarmut reihen sich laut Citroen/Peugeot in die Pluspunkte-Liste ein.
Opel spielt im Nutzfahrzeugmarkt mit dem Modell Vivaro mit. Hier soll das Multitalent „Arbeitskollege und moderner Luxus-LKW“ in einem sein, heißt es bei Opel. „Der Erfolg des Opel Vivaro hat viele Gründe“, beschreibt Opel-Presseverantwortlicher Josef Ulrich die Vorzüge: „Seine wesentliche Stärke heißt Vielseitigkeit. Der Nutzfahrzeug-Allrounder lässt sich in zahlreichen Varianten konfigurieren – als Kastenwagen, Combi oder Doppelkabine genauso wie als Plattform für Spezialaufbauten.“ Für die Nutzfahrzeug-Varianten stehen vier unterschiedlich starke Dieselmotoren zur Auswahl. Top-Triebwerk ist der 1.6 BiTurbo CDTI. Das Modell, heißt es bei Opel, ist funktionales Nutzfahrzeug und mobiles Büro in einem – inklusive Design und Komfort auf Pkw-Niveau.

Wendig in der Stadt

Bei Ford ist die Modellreihe Transit der Repräsentant der Nutzfahrzeuge. Der Transit Courier mit modifiziertem Kühlergrill-Design, neu gestalteter Frontschürze und neuem Armaturenträger verfügt mit einer Laderaumkapazität von bis zu 2,4 m3 und einer maximalen Zuladung von 500 bis 550 Kilogramm sowie verschiedenen Karosserie-Versionen über die beste Empfehlung als wendiger Lieferwagen insbesondere für den innerstädtischen Bereich. Der Ford Transit Connect – als Diesel- und Benzinvariante erhältlich – verfügt über eigens entwickelte Kommunikations- und Entertainmentsysteme („Ford SYNC 3“) sowie über moderne Fahrer-Assistenzsysteme, die in diesen Segmenten nicht selbstverständlich sind. Ein intelligenter Geschwindigkeitsbegrenzer (er passt das voreingestellte Tempo über das Verkehrsschild-Erkennungssystem automatisch den aktuellen Verkehrsvorschriften an), der Pre-Collision-Assist mit Fußgängererkennung (er aktiviert im Ernstfall automatisch die Bremsen), der Seitenwind-Assistent inklusive Überrollschutz oder der Einpark-Assistent (er steuert das Auto automatisch in Parklücken) runden die Technik des Fahrzeugs ab. Unterhalts- und Betriebskosten des Transit Connect liegen – laut Ford – deutlich unter jenen des Wettbewerbs. „Ein Nutzfahrzeug muss im harten Arbeitsalltag praxistauglich und zuverlässig bestehen“, beschreibt Gernot Payer, Leiter der Ford-Nutzfahrzeugabteilung, die wichtigste Prämisse. „Zu den Attributen Robustheit, Vielseitigkeit und Effizient, im Hinblick auf niedrige Betriebskosten, wird bei der Entwicklung aller Ford Transit Modelle auch ein großes Augenmerk auf zeitgemäße Optik und fortschrittlichste Technologien gelegt.“ Kundenfeedback spiele dabei eine wesentliche Rolle. Das Resultat, so Payer, sind beständige Fahrzeuge, die den Arbeitsalltag erleichtern und es ermöglichen, dass Fahrer und Ladegut stets sicher unterwegs sind.

Elektroversionen

In der Nissan-Nutzfahrzeugpalette befindet sich neben den Kastenwagen-Modellen (NV200, NV300, NV400) mit dem Navara auch ein Pick-up-Fahrzeug. Das Besondere an diesem Modell: Es gibt Einzel- und Doppelkabinen und zwei Motorisierungen, sowie Heck-und Frontantriebe. Den Kastenwagen NV200, der Platz für zwei Europaletten bietet, gibt es in drei Motorvarianten und auch als Elektroversion. Den NV300 und den NV400 gibt es als Kastenwagen und als Bus mit bis zu 9 Sitzen, mit unterschiedlichen Radständen und Höhen. Im urbanen Bereich sind Elektrofahrzeuge – auch als Nutzfahrzeuge – nicht mehr wegzudenken, bestätigt Sales Manager Steffen Obst: „In jüngster Zeit beobachten wir, dass sich im gewerblichen Bereich ein stark steigendes Interesse an der Elektromobilität entwickelt. Hier können wir mit dem Elektro-Van e-NV200 das perfekte Fahrzeug dazu anbieten.“

Nutzfahrzeug-Tradition

Nutzfahrzeuge haben bei Volkswagen fast schon lange Tradition: Vom Caddy als Stadtlieferwagen über die Transporter- und Crafter-Modellreihe mit Fahrerassistenzsystem und komfortabler Beladbarkeit bis zum geländetauglichen Modell Amarok deckt der deutsche Autobauer eine umfassende Nutzfahrzeug-Palette ab. Mit dem TransVan, dem Caravelle und dem Multivan gibt es bei VW auch komfortable Shuttle-Fahrzeuge: neben allen technischen Details (effiziente Motoren, Fahrerassistenzfunktionen und flexibler Raumnutzung) will man bei VW auch mit den Anspruch auftreten, professionelle Personenbeförderung auf Limousinenniveau zu schaffen. Gefragt sind vor allem Flexibilität, Wertbeständigkeit und die Möglichkeit zum Vorsteuerabzug, betont man bei VW. Neue Vertriebsformen wie Zustellservices entwickeln sich immer mehr und auch der Trend hin zum Allradantrieb ist hoch. Den Nutzfahrzeug-Kunden, heißt es weiter, ist es wichtig, ein attraktives Angebot an Ausstattungen und Paketen sowie an Sonderaufbauten und –umbauten zu haben. Insgesamt entwickle sich der Markt der leichten Nutzfahrzeuge jedoch sehr gut. Welche Bedeutung hat e-mobility im Nutzfahrzeugbereich? Im Bereich der alternativen Antriebe biete man aktuell den Caddy TGI, also den Caddy mit Erdgasantrieb, den es sowohl mit Schaltgetriebe als auch mit DSG-Automatikgetriebe gibt, an. Im Bereich der reinen E-Mobilität, die natürlich auch im Bereich der Nutzfahrzeuge immer stärker wird, gibt es den e-Crafter aktuell als Pilotprojekt in Deutschland, in Österreich voraussichtlich erst 2019. „Immer wichtiger wird auch das Angebot im Bereich der Assistenzsysteme, speziell jene, die noch mehr Sicherheit und Komfort  ins Fahrzeug bringen“, weiß Sepp Ebner, Markenleiter Volkswagen Nutzfahrzeuge.

Variantenreiche Pick-ups

Stefan Barth, Brand Country Director von Fiat in Österreich, blickt auf ein erfolgreiches Jahr 2017 zurück: „Unter anderem liegt das an der vielfältigen Auswahl von Fahrzeugen die 2016 mit dem Pick-Up komplettiert wurde und wir daher Varianten von 1 m³ bis 22 m³ anbieten können.“ Der Ducato beispielsweise ist in unzähligen Varianten durch vier unterschiedliche Längen und drei Höhen und auch mit Erdgasantrieb erhältlich. Nach eigenen Angaben ist der Ducato Marktführer im Segment und fast 75 Prozent Marktanteil bei den Campingmobilen. Als Personentransporter mit Platz für bis zu neun Personen findet sich der Fiat Talento im Sortiment. Die kompakte Bauweise soll für große Bewegungsfreiheit bei gleichzeitig großem Laderaum sorgen, viele Ablagefächer und Zubehör sollen ein perfektes „Büro auf Rädern“ ermöglichen. Mit umklapp- und versenkbarem Beifahrersitz für den Transport überlanger Gegenstände will der Doblò Cargo punkten, die Maxi-Version des auch mit Erdgasantrieb erhältlichen Modells soll für noch mehr Platz sorgen. Kompakt und wendig im Straßenverkehr, verspricht der Fiorino zu sein, den es mit Traction+ auch als Adventure-Variante gibt. Stolz ist man bei Fiat auf das Modell Fullback: „Im ersten Jahr des Fullbacks konnten bereits 7% Segmentanteil erreicht werden, und das trotz ernstzunehmender Mitbewerber“, freut sich Brand Country Director Barth. Mit 3,1 Tonnen Anhängelast, einer Tonne Nutzlast und einer Ladefläche bis zu 1,85 Metern kann der Fullback in Stadt & Land seine Dienste leisten.

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