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„Viren können unsere Waschprozesse nicht überstehen“

Anpassung an die neue (Krisen)Situation stand auch für die Dienstleister von Berufs- und Arbeitskleidungs-Reinigung in den vergangenen Monaten auf der Tagesordnung.

Text: Erika Hofbauer

Ole Rigbers, Head of QESH D-A-CH bei CWS Workwear
Ole Rigbers, Head of QESH D-A-CH bei CWS Workwear

Wir haben eine Reihe von Maßnahmen ergriffen, um unsere Mitarbeiter und Kunden bestmöglich zu schützen“, erzählt beispielsweise Ole Rigbers, bei CWS Workwear Head of QESH D-A-CH (Bereich Quality, Environment, Safety, Health für Deutschland, Österreich, Schweiz): „Wir haben einen Corona-Pandemieplan erarbeitet und Mitarbeiter im Rahmen unseres Hygienemanagements geschult. Natürlich mussten wir uns auch auf die veränderten Anforderungen unserer Kunden einstellen, zum Beispiel bei der Belieferung.“ Auch für die Fahrer und Wäschereimitarbeiter habe man besondere Hygienemaßnahmen und Abstandsregeln festgelegt: „Gleichzeitig haben wir unseren Service für Hygienemasken eingeführt. Wir bieten Mund-Nasen-Masken aus Textil, die wir für unsere Kunden hygienisch aufbereiten und ihnen liefern.“ Da die Mitarbeiter aus der Kundenbetreuung und dem Vertrieb ins Homeoffice gewechselt seien, habe die Digitalisierung auch bei CWS Workwear einen zusätzlichen Schub bekommen, so Rigbers weiter: „Unsere Erfahrung ist, dass die Kommunikation mit Kunden und Interessenten auch gut über digitale Kanäle funktioniert. Wir werden dies weiter nutzen und ausbauen.“ Hinsichtlich der Nachfrage von Kunden habe es z.B. in Handwerksbranchen keine großen Veränderungen gegeben. Dort sei die Auftragslage der meisten Kunden unverändert geblieben: „Und sie waren dankbar, einen Dienstleister zu haben, der sich um die hygienische Wäscheversorgung kümmert“, so der CWS-Manager. Im Bereich Gastronomie und Hotellerie oder anderen Geschäftsbereichen, in denen Unternehmen für mehrere Monate schließen mussten, habe man freilich die Belieferung an die Kunden angepasst: „Eine verstärkte Nachfrage haben wir natürlich von Krankenhäusern und anderen Gesundheitseinrichtungen.“ 

Hygienezertifizierte Waschverfahren

Stefan Janzen, technischer Geschäftsführer von MEWA Österreich
Stefan Janzen, technischer Geschäftsführer von MEWA Österreich

Von ähnlichen Erfahrungen berichtet auch Stefan Janzen, technischer Geschäftsführer von MEWA Österreich: „Unsere Waschprozesse für Berufskleidung waren bereits vor Corona so gestaltet, dass Viren vollständig inaktiviert werden. Daran hat sich nichts geändert. Die Sicherheit, die unsere hygienezertifizierten Waschverfahren bieten, spielt für unsere Kunden jetzt eine noch größere Rolle.“ Er sieht „seine“ Dienstleistung als festen Bestandteil der Versorgungskette: „Intern und beim persönlichen Kontakt mit Kunden und Geschäftspartner achten wir zum Schutz aller streng auf die Einhaltung der empfohlenen Hygienemaßnahmen wie Maske, Hände waschen bzw. desinfizieren sowie Abstand halten. Das ist Teil unserer Aufgabe als Systemerhalter.“

Nachhaltige Lösungen

Durch zertifizierte Waschverfahren, regelmäßige interne und externe Audits sowie permanente Optimierungstätigkeiten garantiert man bei Salesianer Miettex hygienische Miettextilien, sagt Thomas Fürst, stellvertretender Regionalleiter: „Dieser selbstverständliche Aspekt hat durch Covid-19 sicherlich an Stellenwert gewonnen. Die so wichtige Kommunikation mit unseren Geschäftspartnern bzw. Kunden im Sinne eines regionalen Vor-Ort-Betreuungskonzeptes wurde durch die Krise allerdings etwas erschwert. Dank moderner Kommunikationsmöglichkeiten konnten wir eine durchgehende Betreuung, beispielsweise per Video-Calls, sicherstellen.“ Durch das allgemein steigende Bewusstsein für Hygiene und Sauberkeit konnte man nachhaltige Lösungen für MNS sowie diverse Hygieneartikel für die Waschräume der Kunden bereitstellen, so Fürst weiter. 

Hoher Standard

Kommunikation und Verhalten im Kundenkontakt hat sich durch Corona verändert. Die Reinigungsprozesse, so betonen alle Dienstleister einhellig, hatten schon davor einen hohen Standard, sodass Anpassungen kaum mehr erforderlich waren. CWS Workwear-Verantwortlicher Rigbers: „Unsere Wäschereien verfügen über ein zertifiziertes Hygiene- und Qualitätsmanagement gemäß ÖGHMP und RABC – also Risikoanalyse- und Kontrollsystem Biokontamination – nach DIN EN 14065 und ISO 9001. Dies beinhaltet unter anderem den Nachweis der Wirkung unserer desinfizierenden Waschverfahren, wodurch auch eine effektive Abtötung bzw. Inaktivierung von potenziellen Krankheitserregern sichergestellt wird.“ Außerdem sei jedes Textil mit einem Barcode oder Chip versehen, anhand dessen es seinem Träger zugeordnet werden können: „So erhält jeder Mitarbeitende im Kundenunternehmen stets nur seine eigene Berufskleidung. Durch unseren schon vor Ausbruch der Corona-Pandemie routinierten Umgang mit hohen Hygieneanforderungen waren wir gut vorbereitet“, so Rigbers weiter. Zusätzliche Maßnahmen beinhalten lediglich das Tragen von Masken der Fahrer, Mindestabstand der Arbeitenden in den Wäschereien sowie die Bereitstellung von Masken und Desinfektionsmittel für alle Mitarbeitenden. 

Unbedenkliche Kleidung

Thomas Fürst, stellvertretender Regionalleiter bei Salesianer Miettex
Thomas Fürst, stellvertretender Regionalleiter bei Salesianer Miettex

Auch bei Mewa Österreich verweist man auf ein bereits vor der Krise hohes Reinigungsniveau, wie Geschäftsführer Janzen erläutert: „Alle unsere Waschprozesse für Berufskleidung verlaufen bei Temperaturen zwischen 60 und 75 Grad Celsius. Diese Temperaturen zusammen mit den von uns eingesetzten Desinfektionsmitteln inaktivieren Coronaviren vollständig. Die hohen Standards und die bestätigte viruzide Wirksamkeit waren schon vor der Krise so etabliert.“ Alle Betriebe, in denen Berufsbekleidung gewaschen wird, tragen das deutsche wfk–Siegel für Textilhygiene, so Janzen weiter: „Das gibt unseren Kunden die Garantie, dass sie hygienisch einwandfreie Kleidung bekommen und die Mitarbeiter mikrobiologisch unbedenklich angezogen sind. Viren können unsere Waschprozesse nicht überstehen. Unsere Verfahren sind hygienisch validiert und sicher. Das ist die Wäsche in der Haushaltswaschmaschine nicht immer.“ Ähnlich verläuft der Vorgang auch bei Salesianer Miettex, wie stellvertretender Regionalleiter Fürst erklärt: „Durch eine interne Corona-Taskforce haben wir alle notwendigen Maßnahmen in den Betrieben, im Fuhrpark und in den einzelnen Büros umgehend umgesetzt und so sichere Arbeitsplätze für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gewährleistet.“

Mikrobiologische Sicherheit

Wie veränderte die Coronakrise die Branche bzw. was wird 2021 auf sie zukommen? CWS-Manager Rigbers: „Niemand kann den weiteren Verlauf der Corona-Pandemie vorhersagen. Wir haben den Vorteil, dass wir eine breite Spanne an Branchen bedienen und nicht von einem Industriezweig abhängig sind. Dennoch haben die letzten Monate gezeigt, wie wichtig das Thema Hygiene ist und dass ein professioneller Dienstleister für Arbeitskleidung Unternehmen dauerhaft entlastet.“ Auch Mewa-Geschäftsführer Janzen sieht eine gleichbleibende Entwicklung: „Hygiene, Sauberkeit und mikrobiologische Sicherheit werden weiterhin von gesteigerter Bedeutung sein, ebenso Dienstleister, die diese Sicherheit gewährleisten können. Unser Hygienemanagement gewährleistet die mikrobiologische Unbedenklichkeit der bei uns gewaschenen und ausgelieferten Textilien. Viren überstehen unsere professionelle Industriewäsche nicht.“ Differenziert beurteilt Thomas Fürst von Salesianer Miettex die kommenden Monate: „Die Zukunft wird uns alle sicherlich vor Herausforderungen stellen. In der Hotellerie sind die fehlenden Urlaubsgäste vor allem in den Städten schon jetzt mehr als spürbar. Die Nachwirkungen bei Industrie- und Gewerbebetrieben sind vielleicht aktuell noch nicht so abzuschätzen. Realistisch betrachtet muss man aber davon ausgehen, dass diese ebenso unsere Branche treffen werden.“ Denn: Weniger Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei den Kunden bedeuten weniger benötigte Bekleidungsteile und somit werde man mittelfristig einen gewissen Rückgang am Markt verspüren. „Wir werden wie bisher auf eine enge Kommunikation mit unseren Kunden setzten und partnerschaftliche Lösungen gemeinsam entwickeln“, erläutert Fürst weiter: „Ziel kann es für die gesamte Wirtschaft nur sein, stärker aus der Krise herauszukommen.“

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