Effizienz ist die maßgebliche Größe, wenn es um Innovationen bei Schmutzfangmatten geht. Sowohl Dienstleister als auch Hersteller dieser ersten „Auffangstationen“ in Gebäuden und Räumen setzen auf technologische Weiterentwicklungen. In Zeiten anhaltender Krisen ein unbedingtes Muss,
wie es heißt.
Text: Erika Hofbauer
Die technologische Materialentwicklung bei Schmutzfangmatten steht im Fokus bei der Fragestellung „Wie kann möglichst viel Schmutz und Feuchtigkeit pro Quadratmeter aufgefangen werden“. Cornelia Wilcek-Scheybal, Geschäftsführerin von Matten-Spezialist Scheybal, verweist mit Stolz auf die neueste Entwicklung: „Mit dem Aqua Star haben wir eine Mattensensation geschafft. Durch Nanotechnologie ist es uns gelungen, dass diese Matten dreimal mehr Feuchtigkeit als bisherige Matten aufnehmen können. Darüber hinaus ist dieses Produkt herrlich wohnlich und in tollen Farben erhältlich.“
Bei CWS Hygiene Österreich setzt man seit dem vergangenen Jahr auf moderne Schmutzfangmatten aus High-Twist-Nylon (HTN), die durch eine stabile Garnkonstruktion hohe Schmutz- und Feuchtigkeitsaufnahme gewährleisten soll. Die neuen „GreenMats“, so heißt es aus dem Unternehmen, seien besonders leistungsstarke und langlebige Matten, deren High-Twist-Garn ausschließlich aus recyceltem Polyester hergestellt wird. „Pro Quadratmeter finden rund zehn entsorgte PET-Flaschen eine sinnvolle Wiederverwendung, was einem Recyclingvolumen von mehr als einer Millionen PET-Flaschen jährlich entspricht“, heißt es weiter. Zudem komme beim Mattenrücken eine neu entwickelte Gummi-Mischung zum Einsatz, die komplett phthalatfrei, also frei von Gummiweichmachern, sei. Dies ermögliche das maschinelle Waschen bis zu 200-mal ohne signifikante Qualitätsverluste und eine Lebensdauer von bis zu zehn Jahren. Recycling ist auch das Stichwort, wenn es darum geht, aus alten Matten neue zu gewinnen, verweist man seitens CWS auf ein aktuelles EU-Projekt, an dem das Unternehmen mitwirkt: Derzeit sei man dabei, den Recycling-Kreislauf bei Bodenbelägen komplett zu schließen.
Belastbares Material
Für Fuma-Geschäftsführer Wolfgang Kogler geht der Trend hin zu großflächigen Matten in den Eingangsbereichen, um die Böden zu schützen und Reinigungskosten zu senken: „Da unsere Matten in verschiedenen Höhen lieferbar sind, besteht auch hier eine hohe Flexibilität für jeden Einsatzbereich.“ Neben den normal belastbaren Matten könne man auch Matten mit verstärkten Aluminiumprofilen anbieten, so Kogler weiter: „Diese sind speziell für stärker frequentierte Eingänge konzipiert. Ebenso sind auch extrem belastbare Matten für Stapler- und PKW-Befahrbarkeit lieferbar.“
Bernd Feketeföldi, kaufmännischer Geschäftsführer von Mewa Österreich, sieht Belastbarkeit der Matten ebenfalls stark im Fokus: „Unsere Borstenmatten sind extrem strapazierfähige Fußmatten für besonders stark beanspruchte Bereiche, wie z. B. Übergang von Produktion zur Verwaltung. Die speziell entwickelte Faserkombination aus feinen und groben Borsten sorgt für eine sehr gute Feuchtigkeitsaufnahme bei gleichzeitig optimierter Schmutzbeseitigung. Die groben Borsten beseitigen Schmutz, die feinen Fasern nehmen Feuchtigkeit auf.“ Der Fußmattenservice im umweltgerechten Mehrwegsystem erspare Unternehmen darüber hinaus kostenaufwändige Investitionen und versorge pünktlich und regelmäßig mit sauberen, gepflegten Matten, so Feketeföldi weiter.
Bei Salesianer setzt man ebenfalls auf spezielle High-Twist-Nylonfasern bei den nachgefragten Spezialmatten, erzählt Andreas Schuc, Bereichsleiter für Matten: „Der Schmutz sammelt sich unten und ist oberflächlich nicht zu sehen. Wir sprechen hier von 3 kg Trockenschmutz und 4 Liter Feuchtigkeit auf 1 m².“ Aber immer wichtiger werde auch Individualität: „Jedes Unternehmen möchte Matten, die genau der jeweiligen Corporate Identity entsprechen. Wir arbeiten viel mit maßgeschneiderten Design-Matten und erfüllen damit die Wünsche unserer Kunden, sei es in Farbe oder Form.“
Preisexplosionen beherrschen
Neben den technologischen Entwicklungen müssen die Matten-Spezialisten auch die Kostensituation und Lieferansprüche im Auge behalten. In Zeiten wie diesen oft kein leichtes Unterfangen, wie Cornelia Wilcek-Scheybal erzählt: „Lieferfähig zu sein, ist das Wichtigste. Darum bestellen wir rechtzeitig, um ausreichend Lager zu haben. Das ist oft eine Herausforderung!“ Bei CWS Hygiene Österreich sei die aktuelle Situation auch im geschäftlichen Alltag stark spürbar. Als direkte Folge des Krieges erlebe man aktuell eine regelrechte Explosion der Energie- und Rohstoffpreise. Als logistische Servicedienstleister spüre man dies ganz speziell in der Preisentwicklung bei Treibstoffen. Neben Strom und Gas gebe es zudem massive Preiserhöhungen bei den Rohstoffen, die das Unternehmen natürlich ebenfalls treffe, heißt es: „Wir arbeiten daher laufend daran, unseren Kunden die bestmögliche Lösung anzubieten. Um den regelrechten Preisexplosionen entgegenzuwirken, setzen wir noch stärker auf nachhaltigere und kostengünstigere Lösungen.“ So werde im Unternehmen „in Kreisläufen gedacht“ und es werde versucht, gebrauchte Materialien so lange wie möglich wiederzuverwenden und zu recyceln. Fuma-Geschäftsführer Kogler berichtet ebenfalls von spürbaren Kostensteigerungen. Was Lieferschwierigkeiten betrifft, so Kogler weiter, könne man mit kurzen Produktionszeiten und ausreichender Materialverfügbarkeit entgegenwirken: „Daran sollte sich auch in Zukunft nichts ändern.“
Lieferfähig bleiben
Mewa-Geschäftsführer Feketeföldi erzählt, dass man versuche, vorausschauend zu planen und dadurch eine gesicherte Lieferfähigkeit garantieren zu können. Auch gegenüber den allgemeinen Herausforderungen wie Energiepreise, Lieferketten etc. gilt es, diese permanent im Auge zu behalten und spontan Maßnahmen zu ergreifen. Differenziert kann Salesianer-Bereichsleiter Schuc die aktuelle Situation beschreiben: „Unsere Matten werden in Europa produziert, daher gab es keine Lieferengpässe oder ähnliche Probleme. Die steigenden Kosten bei Gas- und Energie treffen natürlich alle, da sind wir keine Ausnahme. Als Unternehmen setzen wir auf Sparmaßnahmen bei Energie und fossilen Brennstoffen und betreiben auf unseren Standorten Photovoltaikanlagen, die in Summe ca. 5 Millionen kWh Strom erzeugen.“
Nachhaltigkeit im Fokus
Worauf setzen die Matten-Spezialisten unter diesen Umständen bis Jahresende bzw. im nächsten Jahr? „Unser Ziel ist eindeutig Kundenzufriedenheit“, betont Cornelia Wilcek-Scheybal. Bei CWS Hygiene Österreich will man mit innovativen, nachhaltigen und digitalen Mietlösungen zu einer gesünderen und sicheren Zukunft beitragen: „Nachhaltig zu wirtschaften, ist unser Kern. Es ist wichtig, sich den Klima- und Umweltveränderungen zu stellen. Hier bieten die europäischen so genannten ‚Ziele für nachhaltige Entwicklung‘ Orientierung.“ Bei CWS setze man sich in allen Geschäftsbereichen für vier dieser Ziele ein: „Sauberes Wasser und Sanitäreinrichtungen“, „Nachhaltiger Konsum und nachhaltige Produktion“, „Maßnahmen zum Klimaschutz“ sowie „Partnerschaften zur Erreichung der Ziele“. Als Teil der „Enkelfähig“-Initiative der CWS-Mutter Haniel trage man mit dem Kreislaufwirtschaftsmodell zu einer gesünderen und sichereren Zukunft bei, ist man bei CWS Hygiene Österreich überzeugt. So wolle man die ausgestoßenen Emissionen bis 2030 um mehr als 50 Prozent reduzieren. Fuma-Chef Kogler gibt sich optimistisch: „Das immer noch hohe Bauvolumen ist merkbar, es wird immer noch laufend gebaut, das wird sich auch im Jahr 2023 fortsetzen.“
Nachhaltigkeit umsetzen
Mewa-Chef Feketeföldi glaubt, dass die aktuellen Herausforderungen „uns auch im nächsten Jahr begleiten. Für uns ist wichtig, die gewohnte Qualität mit einem guten Preis-/Leistungsverhältnis zu bieten. Darüber hinaus wird das Thema Nachhaltigkeit immer wichtiger.“ Die Ressourcenschonung habe dabei Priorität und sei Teil der Umweltstrategie des Unternehmens, so Feketeföldi weiter: „Langlebige Produkte, Energieeffizienz, Optimierung des Wasserverbrauchs, Einsatz umweltfreundlicher Waschmittel und kurze lokale Beschaffungsketten – diese Leitlinien, denen wir uns seit mehr als 100 Jahren verschrieben haben, werden auch für die Kunden immer wichtiger.“ Nachhaltigkeit ist auch das Stichwort für Salesianer-Bereichsleiter Schuc: „Bei uns ist dies schon lange im Fokus, durch die aktuelle Situation bekommt das Thema noch mehr Aufmerksamkeit.“ Jedes Unternehmen versucht, einerseits nachhaltiger zu werden und andererseits Energie und Ressourcen zu sparen, beschreibt Schuc die Situation: „Bio-Baumwolle und recycelte PET-Flaschen sind die Basis für unsere nachhaltigen Linien.“